ORNIS-PRESS
ORNIS-PRESS
ORNIS-RSSORNIS-RSS|ORNIS InfoBriefORNIS InfoBrief|  

Sie sind hier: Startseite ›› Wochenrückblick ›› 2006

Schrift: kleiner | normal | größer

20. bis 26. Februar

Bühnenjubiläum

Niederstetten – Mit dem Stück „Emigranten“ des polnischen Dramatikers  Slamowir Mrozek wird das Russlanddeutsche Theater Niederstetten am 18. März sein zehnjähriges Bestehen feiern. Nach einem Bericht der «Fränkischen Nachrichten» war das Theater 1996 mit einer Starthilfe des Bundesinnenministeriums an die Öffentlichkeit getreten. Zahlreiche Schauspieler des früheren „Republikanischen Deutschen Schauspieltheaters“ in der kasachischen Stadt Termitau und später in Almaty waren in den neunziger Jahren ausgesiedelt und hatten sich in Deutschland wieder zusammengefunden. Sie bilden heute die Niederstettener Bühne.


60 Prozent Zuwanderer in Integrationskursen

Berlin – Von den 215.615 Personen, die im Jahr 2005 zur Teilnahme an einem Integrationskurs berechtigt waren, haben fast 60 Prozent tatsächlich an einem solchen Kurs teilgenommen. Unter ihnen befanden sich auch Spätaussiedler, berichtet der Internet-Nachrichtendienst des «Bundestages» am 21. Februar. Ohne die Aussiedler mitzuzählen, waren Migranten aus der Türkei mit 21 Prozent die größte Teilnehmergruppe, gefolgt von Russen (knapp 18 Prozent) und Ukrainern (rund acht Prozent). Von den insgesamt knapp 61.000 neu Zugewanderten, die 2005 berechtigt waren, an einem Integrationskurs teilzunehmen, kamen lediglich etwa 24.000 Personen und damit 40 Prozent.


Bessere Aussichten

Pocking – Dank der Zuwanderung durch Aussiedler wird die Stadt Pocking in den nächsten Jahrzehnten ihre Bedeutung nicht einbüßen wie andere Orte in der niederbayerischen Region. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Untersuchung hervor, über die die «Passauer Neue Presse» am 25. Februar berichtet. Was heute noch von manchem eher als Problem wahrgenommen werde, hieß es bei der Vorstellung, werde sich in einigen Jahren bereits auszahlen. In Pocking liegt der Anteil der Aussiedler an der Bevölkerung bei 15 Prozent. Besonders durch den Zuzug jüngerer Leute stelle sich die „Alterspyramide des Jahres 2030 nicht so dramatisch dar wie in anderen Gemeinden des Landkreises“.


Internationale Bibliothek

Bergen – Am 3. März wird in der Ortschaft Bergen auf der Ostsee-Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern ein internationaler Leserclub mit rund 2.500 Büchern in russischer, französischer, englischer, polnischer, schwedischer und deutscher Sprache eröffnet. Im Jugend- und Vereinshaus JoJo, wo die Bände eingesehen oder ausgeliehen werden können, sollen künftig auch Lesungen, Filmabende und Vorträge stattfinden, schreibt der «Mvregio Landesdienst» am 24. Februar. Die von der Landesregierung finanziell unterstützte Bücherei kam auf Initiative von Aussiedlern und Einheimischen zustande, die den größten Teil der Bücher über Zeitungsanzeigen und Spendenaufrufe selbst zusammengetragen haben.


Deutschlandbilder

Hermsdorf – Ein wenig hatten sie schon Angst vor der Öffentlichkeit, die ihre Fotos womöglich falsch verstehen könnte. Die sieben russlanddeutschen Jungen und zwölf einheimischen Mädchen aus der thüringischen Stadt Hermsdorf haben ein Jahr lang ihr Lebensumfeld fotografiert und schließlich 40 Bilder ausgewählt, die derzeit in der Galerie des Hermsdorfer Stadthauses gezeigt werden, berichtet die «Ostthüringer Zeitung» am 20. Februar. Viele Fotos bilden absichtlich den Alltag so ab, wie er von Außenstehenden oft genug mit Klischees beladen wird - zum Beispiel eine Jugendclique, die mit Bierflaschen in der Hand zusammen steht. Und genau über solche Bilder wollen die jungen Leute mit den Ausstellungsbesuchern ins Gespräch kommen. Wie die Zeitung mitteilt, wurde das Fotoprojekt vom Bundesfamilienministerium im Rahmen des Civitas-Programms gefördert.


Märchenhafter Deutschunterricht

Wunsiedel – „Kinderbücher und Märchen sind leicht zu verstehen“, meint Maria Matthies. Seit 15 Jahren bringt die Russlanddeutsche, die schon in Sibirien als Deutschlehrerin gearbeitet hatte, einmal wöchentlich in der Hauptschule des bayerischen Ortes Wunsiedel ihren Landsleuten die deutsche Sprache näher, und fast immer mit Hilfe des Kinderbuchs „Heidi“ der Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri – eine Geschichte, die in Deutschland jedes Kind kennt, wie die «Frankenpost» am 25. Februar dazu bemerkt.


Integrationsprojekt: Positive Zwischenbilanz

Traunreut – Das seit drei Jahren bestehende Integrationsprojekt „Zukunft gemeinsam gestalten“ der Stadt Traunreut hat nach Ansicht aller Beteiligten Früchte getragen, wenn auch der Bedarf an weiteren Aktivitäten zur Integration groß ist. Das ist nach einem Bericht des «Traunsteiner Tagblatts» vom 23. Februar Fazit der Zwischenbilanz des Traunreuter Integrationsbeauftragten Tobias Schedlbauer. Inzwischen haben sich dem Projekt über 40 Partner angeschlossen, vom örtlichen Arbeitsamt über Beratungsstellen, Schulen und Bildungseinrichtungen bis zu Handwerksbetrieben und Firmen. Schedlbauers Ziel ist das einvernehmliche Zusammenleben von zugewanderten Aussiedlern und Einheimischen, das er durch Aufklärung, Fortbildung und Gemeinschaftsaktivitäten anstrebt. Die Verantwortlichen der Stadt sind bestrebt, das Projekt auch fortzusetzen, wenn im kommenden September die Finanzierung durch den Bund ausläuft.


Hausverbot für „Küchenboxer“

Cloppenburg – Mit einer in Deutschland einmaligen Aktion wollen sich Sozialarbeiter im norddeutschen Cloppenburg ab Mitte März ausschließlich an Spätaussiedler wenden. In einem Faltblatt wird darauf hingewiesen, dass prügelnde Ehemänner nach deutschem Recht für mindestens 14 Tage aus der  eigenen Wohnung verbannt werden können. Das Außergewöhnliche an der Aktion:  Russlanddeutsche Frauen sollen das in deutscher und russischer Sprache verfasste Informationsblatt selbst ihren Partnern übergeben, schreibt die «Mitteldeutsche Zeitung» am 22. Februar. Nach Angaben des Sozialpädagogen Norbert Schilmöller, vom dem die Idee zu dem Projekt stammt, sei es schwer, einen Zugang zu den „Küchenboxern“ zu finden, wie in Russland prügelnde Familienväter genannt werden. Im Faltblatt wird zudem eine Telefonnummer angegeben, unter der der gewalttätige Ehemann in russischer Sprache seinerseits Rat suchen kann. In Gesprächen soll herausgefunden werden, warum der Ratsuchende ein Schläger geworden ist, und wie es gelingen könnte, die Gewaltspirale zu bremsen, berichtet die Zeitung


Zurück

Nach oben
Artikel bookmarken:
Diese Seite zu Mister Wong hinzufügen My Yahoo