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13. bis 19. Februar

Aussiedlerbeauftragter auch für Minderheiten zuständig

Aabenra – Neben zahlreichen Tageszeitungen widmet sich auch die in Dänemark erscheinende Zeitung «Der Nordschleswiger» der Ernennung Christoph Bergners zum Aussiedlerbeauftragten und Beauftragten für Minderheiten in der Bundesrepublik. In der Ausgabe vom 15. Februar heißt es, Bergner wolle künftig wie sein Vorgänger Hans-Peter Kemper „Fürsprecher der Minderheiten sein und mit ihnen vertrauensvoll zusammenarbeiten“.

Heimatfilm

Bopfingen – An zwei Kurzfilmen zum Thema ‚Heimat’ arbeiten derzeit 20 Teilnehmer eines Lehrgangs der Deutschen Angestellten-Akademie. Die meisten sind Deutschstämmige aus Russland und Kasachstan, die gemeinsam mit ortsansässigen Pfadfindern das Projekt entwickelt haben. Nach einem Bericht der «Schwäbischen Zeitung» vom 17. Februar geht es in den beiden Beiträgen um jugendliche Zuwanderer und Einheimische, die erst über einen Konflikt zueinander finden. Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler hat in den Filmen ebenfalls eine Rolle übernommen.


Russische Sprachschulung

Leutkirch – Sprachkenntnisse sind die wichtigste Voraussetzung für die Integration von Spätaussiedlern. Davon sind die Verantwortlichen in der  Evangelischen Gemeinde der schwäbischen Ortschaft Leutkirch überzeugt, wie die «Schwäbische Zeitung» am 14. Februar berichtet. Aus diesem Grund hat sie kürzlich ein Integrationsprojekt unter dem Namen „einander verstehen – für einander einstehen“ ins Leben gerufen. Dieser Tage ist das Projekt von der Landesstiftung Baden-Württemberg als beispielhaft bezeichnet und mit einer finanziellen Unterstützung ausgestattet worden. Im Mittelpunkt des Leutkircher Projekts steht die Förderung der russischen Sprache. Demnächst werden ein „Frauenfrühstück in russischer Sprache“ und eine „Russische Schule“ eingerichtet. Beides richtet sich, wie Gemeindepfarrer Albrecht Knoch ankündigte, an Zuwanderer, die zwar noch russisch sprechen, die Sprache aber nicht mehr lesen und schreiben können. Knoch: „Das Beherrschen von Fremdsprachen kann im beruflichen Bereich hilfreich sein.“ Für den Unterricht will er Spätaussiedler gewinnen, die früher als Lehrer gearbeitet haben und in Deutschland ihren Beruf nicht mehr ausüben können.


Deutsche Sprachschulung

Hamburg – Auch das Wissenschaftszentrum Berlin hält Sprachkenntnisse für den „entscheidenden Schlüssel für gelingende Integration“, wie «DIE ZEIT» am 14. Februar schreibt. Für Probleme beim Einleben in eine neue Gesellschaft sind nach Erkenntnissen der Berliner Institution zwar auch andere Faktoren verantwortlich, zum Beispiel eine diskriminierende Haltung der Aufnahmegesellschaft, Armut und mangelnde Bildung. Die Lage von Zuwanderern lasse sich aber verbessern, wenn man nur einen der Faktoren ändere. Und da biete sich der Spracherwerb an, meint der Soziologe Hartmut Esser. Erstaunt habe ihn allerdings, dass es Zuwanderern bei der Arbeitssuche kaum hilft, wenn sie neben der Landes- auch ihre Herkunftssprache beherrschen. Das gelte nicht nur für Deutschland, sondern auch für andere westliche Zuwanderungsländer.


Boxen gegen Gewalt

Karlsruhe – „Es gibt viele, die sind neidisch auf uns“, sagt die 17-jährige Medina. Die junge Türkin ist seit Jahren mit der 16-jährigen Russlanddeutschen Christina befreundet, doch nicht nur um ihre  Freundschaft werden die beiden oft beneidet, sondern auch, weil sie an dem Boxprojekt „Hast Du Bock auf Boxen gegen Gewalt?“ teilnehmen können, das im Gebäude der Karlsruher Gutenbergschule durchgeführt wird. Überraschend viele Mädchen sind dabei, berichtet die «Pforzheimer Zeitung» am 16. Februar über das Präventionsmodell, mit dem vor allem jugendliche Ausländer und Russlanddeutsche „eingefangen“ und von der Straße geholt werden sollen. Ausgerechnet mit Boxen, wundert sich der Autor, soll den Jugendlichen „Bock auf Gewalt“ ausgetrieben werden. Hinter dem Projekt, an dem die lokale Sozialbehörde und die Polizei als Partner beteiligt sind, steckt die Idee, dass speziell diese Sportart Disziplin und Fairness erfordert. Nach dem Training wird über gemeinsame Erfahrungen im Alltag gesprochen. Die bisherigen Erfahrungen seien viel versprechend.


Russlanddeutsche Tänzer

Delmenhorst – „Ich glaube, das Tanzen liegt ihr im Blut“, glaubt der neunjährige Tom Hartmann von seiner Tanzpartnerin Jessika, die genauso alt ist. Die Beiden tanzen schon seit eineinhalb Jahren zusammen und haben sich kürzlich mit Gleichaltrigen vom Delmenhorster Tanzsportzentrum gemessen, das so manchen Sieg bei Meisterschafts-Tournieren geholt hat, berichtet das «Delmenhorster Kreisblatt» am 13. Februar. Die meisten Tänzer hier sind Russlanddeutsche, erzählt der Vorsitzende des Tanzsportzentrums, Ulrich Mahn. „Tanzen hat in Russland noch einen ganz großen Stellenwert.“ Kürzlich wurden erstmals sogar Meistertitel an Kinder und Jugendliche des Sportzentrums vergeben.


Integrationskurs der besonderen Art

Lübeck – Abschiedsschmerz, aber auch Aufbruchstimmung machten sich unter den rund 35 Russlanddeutschen breit, die sich Mitte Februar auf der Abschlussveranstaltung eines Integrationskurses im Lübecker Stadtteil St. Lorenz zum letzten Mal trafen. Sie hatten an einem „einzigartigen“ Integrationskurs für Spätaussiedler teilgenommen, das als Teil eines so genannten LOS-Projektes (Lokales Kapital für soziale Zwecke) mit Geldern der Bundesregierung, des Europäischen Sozialfonds und der Gemeindediakonie Lübeck finanziert war, heißt es in der Online-Zeitung «HL-live» am 16. Februar. In acht Themenblöcken, zum Beispiel zu „hiesigen Umgangsformen“, „Deutsch als Fremdsprache“, „Bildung und Erziehung“ oder „Versicherungsschutz“ erhielten die Neuankömmlinge von Experten nicht nur ausführliche Informationen, sondern konnten auch in russischer Sprache Fragen stellen und persönliche Ängste und Sorgen aussprechen. „Die Teilnehmer fühlten sich in ihren Bedürfnissen von uns ernst genommen, berichtete die Kursleiterin Annette Regett. „Das ist es doch, was wir uns selber wünschen würden, müssten wir in ein fremdes Land umsiedeln.“


Ohne Aussiedler kein Kindergarten

Gersfeld – Die 15 Jungen und Mädchen aus dem Gersfelder Stadtteil Dalherda, die vormittags im Kindergarten der Evangelischen Gemeinde betreut werden, könnten am 30. Juni vor verschlossener Tür stehen. Dann nämlich wird das nordhessische Aussiedlerheim geschlossen, an das der einzige Kindergarten im Ort gekoppelt ist, schreibt die «Fuldaer Zeitung» am 14. Februar. Da immer weniger Russlanddeutsche zuziehen, kann die Kirche das Wohnheim, in der die Spätaussiedler die Anfangszeit in der neuen Heimat verbringen, nicht mehr aufrechterhalten. Der angeschlossene Kindergarten, in dem immer fünf Plätze für russlanddeutsche Kinder reserviert waren, muss ebenfalls geschlossen werden, wenn bis Sommer keine Lösung für die weitere Finanzierung gefunden wird. Die verzweifelten Eltern haben bereits eine Initiative für den Erhalt der Einrichtung gegründet, Ende Februar soll ein Förderverein gegründet werden.


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