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Einwanderung in das Wolgagebiet 1764 — 1767

Listen galten lange als verschollen

Der vierte und letzte Band mit den Einwanderungslisten der ersten Kolonisten in Russland steht kurz vor dem Abschluss. Damit werden Wissenschaftlern und interessierten Laien historisch einmalige Quellen zur Verfügung gestellt, die neue Informationen und Erkenntnisse vermitteln, Stereotype überwinden helfen und Ansätze für neue Untersuchungsmöglichkeiten bieten.


Göttingen, 21. August — Die Listen der ausländischen Kolonisten, die zwischen 1764 und 1767 an die Wolga kamen, gehören sicher zu den interessantesten und wertvollsten Quellen, die es für die Erforschung der Geschichte der Wolgadeutschen, vor allem der ersten fünf Jahre in Russland gibt. Mit dem in Kürze erscheinenden vierten Band wird die Veröffentlichung abgeschlossen, die 1999 mit dem ersten Band begann.

Aus verschiedenen Gründen blieben diese Listen über einen langen Zeitraum unzugänglich. Einige galten als unwiederbringlich verloren. Zielstrebigen langjährigen Recherchen des Bearbeiters Igor Pleve (Saratow) und glücklichen Zufällen ist es zu verdanken, dass die Listen der Einwanderer nun fast komplett sind.

Mit diesen Listen bekommen Historiker nun gesicherte Informationen, die zur Neubewertung der Kolonisationspolitik in der Wolgaregion einladen. Nachfahren der Wolgakolonisten können diese zum Ausgangspunkt für ihre Nachforschungen zur Familiengeschichte und der Suche nach ihren Wurzeln in Zentral– und Nordeuropa machen.

Die zweisprachig, russisch und deutsch, veröffentlichten Listen geben Auskunft über Namen, Konfession, Beruf und Herkunftsort der Einwanderer sowie über die vom russischen Staat gewährte Hilfe und die Entwicklung in den ersten Jahren.

Den Wert dieser Dokumente kann man erst richtig beurteilen, wenn man weiß, dass fast alle Unterlagen aus dem Saratower Vormundschaftskontor für ausländische Ansiedler bei der Eroberung Saratows durch die Armee Pugatschows im Jahre 1774 vernichtet wurden.

Der letzte und vierte Band wird von Dr. Alfred Eisfeld vom Nordost-Institut Lüneburg, Abteilung Göttingen herausgegeben. (nk)


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