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23. bis 29. Januar

Hilfe zur Integration

Eichstätt – Der katholische Wohlfahrtsverband Caritas im Bistum Eichstätt hat einen Leitfaden zum Umgang mit Zuwanderern herausgegeben. Nach einem Bericht des Internet-Informationsdienstes «brennessel.com» vom 24. Januar enthält die Broschüre mit dem Titel „Integration beginnt im Kopf“ auch  zahlreiche Anregungen, die für den Unterricht der Klassen 8 bis 10 geeignet sind. Portraits von Zugewanderten geben darüber hinaus Aufschluss über Erwartungen und Hoffnungen, aber auch Sorgen und Ängste von Neubürgern in Deutschland. Die Caritas in Eichstätt unterhält mehrere Beratungsdienste für Aussiedler und andere Zuwanderer in der Region. Die Broschüre – ein Sonderheft der Caritas-Zeitschrift „Sozial-Courage“ -  kann kostenlos bestellt werden unter der E-Mail-Adresse: zentrale@caritas-eichstaett.de.


In der Öffentlichkeit nur Deutsch?

Pforzheim – Waldemar Meser steht ziemlich allein mit seiner Meinung. Der Vorsitzende einer Elterninitiative im Pforzheimer Stadtteil Haidach sagte gegenüber der «Pforzheimer Zeitung» am 26. Januar, er unterstütze die Idee der holländischen Ministerin für Integration, die sich dafür ausgesprochen hat, dass in der Öffentlichkeit ihres Landes nur noch Niederländisch gesprochen werde dürfe. Meser meint, in Deutschland solle das in ähnlicher Weise gelten. In Haidach leben rund 7000 russischsprachige Einwohner, und Meser, der vor Jahren als Aussiedler aus Irkutsk nach Deutschland kam, bedauert, dass heute mehr als früher Russisch im Viertel gesprochen wird. Vertreter anderer Bevölkerungsgruppen und Politiker lehnen ein derart striktes Vorgehen jedoch ab.


Alkoholfrei

Winsen – Schüler und Lehrer der Hanseschule im norddeutschen Winsen haben eine Projektwoche zum Thema Alkohol veranstaltet und gemeinsam mit örtlichen Behörden und der Polizei auf die Gefahren übermäßigen Trinkens aufmerksam gemacht. Gegenüber dem «Hamburger Abendblatt» sagte Schulleiter Egon Reich am 27. Januar, in der Freizeit und an Wochenenden würden junge Leute häufig zu Flasche greifen. Reich: „Speziell Russlanddeutsche, Mädchen und Jungen, trinken harte Sachen.“ Während der Projektwoche boten die Schüler ein umfangreiches Programm, darunter einen Discoabend, bei dem der Barmixer vorführte, wie raffiniert alkoholfreie Getränke gemixt werden können.


Dilemma

Landau/Dingolfing – Eine Expertenrunde zur Lage von Aussiedlern im niederbayerischen Landkreis Landau ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die überwiegende Mehrheit junger Russlanddeutscher bemüht ist, sich beruflich auf eine gesicherte Zukunft vorzubereiten. Andererseits sei nicht zu übersehen, dass immer mehr Aussiedler sich in ihrem Ghetto-Dasein einrichten, meinten die Fachleute nach einem Bericht der «Landauer Neuen Presse» vom 26. Januar. Eine Mitarbeiterin des Jugendmigrationsdienstes wies darauf hin, dass junge Aussiedler häufig in einer nahezu aussichtslosen Lage seien. Ein 16-Jähriger beispielsweise, der ohne Deutschkenntnisse eingereist sei, könne sich nach einem sechsmonatigen Sprachkurs kaum schulisch und beruflich qualifizieren. Doch gerade die Jugendlichen, die weder Ausbildungsplatz noch Arbeitsstelle gefunden haben, bereiteten später Probleme, wenn sie sich enttäuscht von der Gesellschaft abwenden oder in die Kriminalität abrutschen.


Gemeinsamkeiten verbinden

Esslingen – Studentinnen einer evangelischen Kirchengemeinde in Esslingen haben ein Projekt begonnen, das Einheimische und Aussiedler zusammenführen soll. „Zurück zu den Wurzeln“ fordert Zuwanderer auf, Erinnerungsstücke aus der früheren Heimat zu präsentieren, auf dem Programm steht darüber hinaus der Austausch von Lebenserinnerungen, gemeinsames Kochen und Musizieren. Nach einem Bericht des «Stuttgarter Wochenblatts» vom 26. Januar stammt die Initiatorin der Projekts, Inna Buterus, aus Sibirien, wo sie bis zum Alter von 13. Jahren in einem deutschen Dorf gelebt habe.


Hohe Motivation

Walsrode – In einem Rückblick auf den ersten Integrationskurs der Volkshochschule von Walsrode zieht die «Walsroder Zeitung» am 27. Januar eine positive Bilanz. Nahezu die Hälfte der Teilnehmer habe nach 600 Unterrichtsstunden erfolgreich eine Deutschprüfung für das Zertifikat des Goethe-Instituts abgelegt. Die Dozentin Dagmar Heiligenstadt bescheinigt den Teilnehmern eine hohe Motivation. Einer der Absolventen, der 19-jährige Andrej Kirtock aus Kyrgyzstan, wird ab Februar bei der Otto Benecke-Stiftung einen Aufbaukurs besuchen, um nach dem Abitur Geschichte oder Geographie zu studieren.


Probezeit

Nienburg – Bei „s’putnike“ können die jungen Leute ihrer Begeisterung für Schauspielerei, Tanz und Musik freien Lauf lassen. Seit 1997 gibt es die Truppe aus Aussiedlern und Einheimischen bereits, und inzwischen hat sie zahlreiche Auftritte absolviert, die dem Ensemble weit über ihre niedersächsische Heimat hinaus Zuspruch und Applaus eingebracht haben. In Nienburg an der Weser bilden Aussiedler rund zehn Prozent der Einwohner, und so lag es nahe, ein Projekt zu starten, das vor allem junge Leute aus allen Bevölkerungskreisen zusammenbrachte. Das berichtet die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» am 29. Januar. Mit Rap, Breakdance und Gesang erzählen die Mitglieder des Ensembles – zwischen 15 uns 21 Jahre alt - die Geschichte der Russlanddeutschen und was es heißt, in einem anderen Land heimisch werden zu wollen. Inzwischen hat sich die Truppe auch anderen Zuwanderern geöffnet, die mitmachen wollen. Für alle allerdings gilt: Auf die Bühne kommt erst, wer mindestens zwei Jahre lang geprobt hat.


Ungeklärt

Hahn – Die Tat eines 14-jährigen Schülers in der Ortschaft Hahn gibt der Schulleitung offenbar Rätsel auf. Der Junge, Sohn russlanddeutscher Eltern, hat vermutlich drei Mitschüler mit einem Baseballschläger verletzt, nachdem diese ihn am Tag zuvor angegriffen und zum Zeitpunkt der Tat provoziert haben sollen. Der Schüler, der erst seit vier Monaten die Gesamtschule besucht und als sehr begabt gilt, wurde bis auf weiteres vom Unterricht ausgeschlossen. Das berichtet der «Wiesbadener Kurier» am 24. Januar. Jetzt erwartet die Schulleitung Aufklärung durch die polizeiliche Ermittlung. Die leicht verletzten Mitschüler des 14-Jährigen werden der rechten Szene am Ort zugerechnet. In jedem Fall, so die Schulleitung, könne Gewalt an der Schule nicht geduldet werden.


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