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Ohne Sprache keine Arbeit

Fachtagung zu sprachlicher Bildung und Integration in Jena
Ohne Sprache keine Arbeit Institut für Auslandsgermanistik in Jena
Foto: Universität Jena

Integration heißt auch Integration in die Arbeitswelt. Eine Fachtagung an der Universität Jena beschäftigt sich am 13. und 14. Juli mit dem Thema Arbeitswelt und Sprache. Kenntnisse der Alltagssprache reichen in Beruf und Ausbildung oft nicht aus. „Daran scheitern Migranten oft“, meint Didaktik-Professor Hermann Funk. 120 Teilnehmer werden in Jena erwartet.

Jena, 11. Juni 2007 - Bei der Fachtagung "Sprachliche Bildung und Integration", die am 13. und 14. Juli an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena stattfindet, geht es unter anderem um die Frage, wie die benötigten Sprachkenntnisse vermittelt werden können und welche besondere Rolle die Hochschulen dabei spielen. Die Veranstaltung wird im Rahmen des bundesweiten Integrationsprogramms gemeinsam vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und dem Institut für Auslandsgermanistik der Friedrich- Schiller-Universität Jena durchgeführt.

"Sprache sachgerecht und kompetent zu vermitteln ist keine Selbstverständlichkeit. Jeder denkt, er weiß, wie es geht, aber das ist nicht so", betont Professor Funk. Daher befasst sich die Fachtagung, zu der 120 Teilnehmer erwartet werden, unter anderem mit innovativen Ansätzen des Lehrens und Lernens von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Möglichkeiten zur Qualitätsentwicklung der Aus- und Fortbildung im Bereich sprachliche Bildung.

Professor Funk widmet sich besonders dem Thema Deutsch als Zweitsprache im Beruf, denn: "Integration heißt Integration in die Arbeitswelt". Gerade hier seien gute Deutschkenntnisse besonders wichtig, wie die hohen Abbrecherquoten in der Berufsausbildung von Migranten zeigen würden. "Manche denken, ihre Sprachkenntnisse reichen aus, da sie im Alltag gut zurechtkommen. In der Ausbildung stehen sie dann plötzlich vor einer Situation, in der die Sprachanforderungen spezieller und differenzierter werden und daran scheitern Migranten oft", beschreibt der Jenaer Auslandsgermanist eines der Probleme. Daher müsse man Migranten rechtzeitig auf die sprachlichen Anforderungen der Arbeitswelt vorbereiten, so Funk weiter.

Eine Möglichkeit dazu ist das Online-Lernprogramm "Sprachtraining Beruf", das im Institut für Auslandsgermanistik  entwickelt wurde und nun weiter ausgebaut werden soll. Zur aktuellen Diskussion über Zuwanderung und Integration unterstreicht Professor Funk: "Der manchmal vermittelte Eindruck, Ausländer wollten kein Deutsch lernen, ist völlig falsch. In der Regel bemühen sie sich sehr, die Sprache zu lernen." Der Erfolg hänge aber auch stark von der Einstellung der aufnehmenden Gesellschaft ab. "Wir müssen uns fragen: Bieten wir den Migranten genügend Lern- und Kontaktmöglichkeiten? Was tun wir zur Förderung der Mehrsprachigkeit in der Gesellschaft?", nennt Funk Beispiele. Um dies erfolgreich durchzuführen, müssen die angebotenen Lernmöglichkeiten nach neuesten didaktischen Erkenntnissen strukturiert und das Lehrpersonal muss fachlich aus- und weitergebildet sein, wie die Jenaer Forschungen zeigen. Dies wird auch die Fachtagung deutlich machen. (Quelle: Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena)

Kontakt:
Institut für Auslandsgermanistik / Deutsch als Fremd- und Zweitsprache der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944361
Prof. Dr. Hermann Funk
E-Mail:
hermann.funk@uni-jena.de


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