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Noch mit 33 Jahren eine der besten Turnerinnen der Welt

Oksana Chusovitina aus Usbekistan
Noch mit 33 Jahren eine der besten Turnerinnen der Welt Foto: Simon Basler/the art side of life

Oksana Chusovitina hat in Peking die erste olympische Medaille der deutschen Turnerinnen seit 20 Jahren gewonnen. Sie ist die erfolgreichste und zugleich älteste Spitzenturnerin der Welt. Die 33-Jährige lebt in Köln, weil hier ihr an Leukämie erkrankter Sohn Alisher behandelt wurde. „Ich habe Deutschland viel zu verdanken“, sagt sie. „Ich will etwas zurückgeben.“

Berlin, im August 2008 – Sie gilt als eine der besten Turnerinnen der Welt - und sie ist eine der ältesten. Oksana Chusovitina ist 33 Jahre alt und hat dennoch in Peking im Sprung-Einzelwettbewerb die Silbermedaille gewonnen. Für die im usbekischen Buchara geborene Sportlerin waren es die fünften Olympischen Spiele, an denen sie für vier verschiedene Nationen teilgenommen hat: für die Sowjetunion, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), Usbekistan und nun im Turn-Team Toyota für Deutschland. Als sie 1992 mit der GUS-Mannschaft zum ersten Mal eine olympische Goldmedaille holte, war ihre deutsche Teamkollegin in Peking, Joeline Möbius, noch gar nicht geboren.

Foto: Turnteam Toyota
Dass Oksana Chusovitina diesmal überhaupt für die Bundesrepublik antrat, hat einen eher traurigen Hintergrund. Vor sechs Jahren erkrankte ihr damals dreijähriger Sohn Alisher an Leukämie. In Usbekistan konnte er nicht behandelt werden, da es dort keine Krebs-Klinik für Kinder gab. Auch in Moskau konnte ihr nicht geholfen werden, weil es in den Kliniken der russischen Hauptstadt „keinen Platz mehr gab“, wie sie in einem Rundfunkgespräch sagte.

In ihrer Verzweiflung sei sie nach Deutschland geflogen und habe die Trainerin Shanna Poljakowa und Teamchef Peter Brüggemann des Kölner Turnteams um Hilfe gebeten. Die beiden hätten sich um einen Platz im Krankenhaus gekümmert, ein japanischer Autohersteller übernahm die Behandlungskosten. Mutter Oksana und ihr Ehemann Bakhodir Kurpanov, ein ehemaliger Boxer, begleiteten den Jungen und blieben in Köln. Seit 2006 hat sie die deutsche Staatsbürgerschaft.

Dem kleinen Alisher geht es wieder gut. „Ich habe hier zum ersten Mal gemerkt, wenn man Hilfe braucht, bekommt man sie“, sagte Oksana Chusovitina. „Jetzt bin ich dran. Ich will etwas zurückgeben.“ Als Trainerin für Nachwuchsturnerinnen möchte die diplomierte Sportlehrerin künftig arbeiten. Aber auch bei Wettbewerben könnte sie weiterhin dabei sein. „Bei den nächsten Olympischen Spielen bin ich 37. Danach kann ich eigentlich auch noch mal mitmachen“, meinte sie in Peking. „Wenn ihr wollt, mache ich weiter.“

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