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Kulturgeografin erhält Wissenschaftspreis

Olga Krahn untersucht Integration von Spätaussiedlern in der Stadt
Kulturgeografin erhält Wissenschaftspreis Foto: privat

Die Eichstätter Kulturgeografin Olga Krahn hat den Augsburger Förderpreis für Interkulturelle Studien 2009 erhalten. In ihrer Diplomarbeit geht sie der Frage nach, wie sich die Integration von Spätaussiedlern unter städtischen Bedingungen vollzieht. Der Förderpreis wird vom "Forum Interkulturelles Leben und Lernen e.V." gemeinsam mit der Stadt und Universität Augsburg verliehen.

Augsburg, im Mai 2009 - Den Förderpreis bekam Olga Krahn für ihre Arbeit "Lokale Identitäten und Gemeinschaft. Beteiligung von Spätaussiedlern an "Soziale Stadt"-Programmen - dargestellt am Piusviertel in Ingolstadt" zugesprochen. Sie wurde 1981 in Moskau geboren und kam im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland.

In Rudolstadt, Thüringen und in Nürnberg besuchte sie die Schule und studierte anschließend Geographie mit den Nebenfächern Betriebswirtschaft und Lateinamerikanistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Es folgten Tätigkeiten im Bereich Stadtentwicklung und Marktforschung. Seit April 2009 arbeitet Frau Krahn in der projektbezogene Assistenz bei der CIMA GmbH im Bereich Einzelhandels- und Marktuntersuchungen.

Bei der Diplomarbeit handelt es sich um einen sozialgeographischen Beitrag, der die Frage nach Beteiligungspotenzialen von Spätaussiedlern im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt" klärt. Dieses 1999 ins Leben gerufene Programm beruht auf einem integrativen Ansatz, um den Folgen des gegenwärtigen Strukturwandels in Wirtschaft und Gesellschaft zu begegnen, der im Zuge der Globalisierung den urbanen Raum verändert. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der aktiven Beteiligung der Bewohner eines Stadtviertels, die als Experten für ihren Stadtteil gelten.

Als methodischen Ansatz wählte Frau Krahn die Form der Einzelfallstudie und führte qualitative Bewohner- und Experteninterviews durch. In ihrer empirischen Studie widerlegt sie gängige, von außen getroffene Einschätzungen des Wohngebiets als "problematisch" oder unattraktiv. Im Gegenteil gibt es aus der Sicht der Bewohner eine positive Einstellung gegenüber dem untersuchten Stadtviertel, die sich durch Ortsbindung und Nachbarschaft auszeichnet.

Eingehend auf die Wahrnehmung und Netzwerke der Bewohner, legt Frau Krahn die eigenen Vorstellungen der Spätaussiedler von Partizipation dar, welche Deutschland als neue Heimat in den Mittelpunkt stellen und sich bewusst von der alten Heimat verabschieden.

Die hohe gesellschaftspolitische Relevanz der Arbeit zeigt sich in den Momenten, wo eine mangelnde Bezugnahme von Seiten der Stadt auf die Menschen vorliegt, die Bewohner sich bevormundet fühlen und die Zusammenarbeit verweigern. Spätaussiedler sind keine homogene Gruppe. Deutschland als neue Heimat bedeutet für Viele auch, die interkulturelle Lebensweise der verschiedenen Menschen als Positivum zu werten. (Informationsdienst Wissenschaft)


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