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„Jetzt will ich mal was anderes machen“

Eugen Spiridonov aus Russland
„Jetzt will ich mal was anderes machen“ Foto: Simon Basler/the art side of life

Eugen Spiridonov galt als Hoffnungsträger unter den deutschen Mannschaftsturnern: mit ihm sollte endlich eine Olympia-Medaille an die Saar geholt werden. Der 26-Jährige turnt seit seinem siebten Lebensjahr. Damals noch in Tscheljabinsk, wo der Russlanddeutsche geboren wurde. Nun will er das Turnen erst einmal an den Nagel hängen und seinem Beruf nachgehen. Eine Stelle als Sportlehrer hat er schon.

Berlin, im August 2008 – Eugen Spiridonov vom saarländischen Turnverein Bous ist ein idealer Mannschaftsturner, sagen seine Team-Kollegen, ein Muster an Zuverlässigkeit, das an den Geräten durchaus der Perfektion nahe kommen kann. Im Mannschaftsfinale haben Trainer und Verbandsfunktionäre geglaubt, für die sechs Turner, zu denen der 26-jährige Spiridonov gehört, sei eine Medaille so gut wie sicher. Doch dann wurde es Platz vier. „Ein vierter Rang ist die undankbarste aller Platzierungen. Aber für unser Team ist er aller Ehren wert“, sagte Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB). Es war die beste Olympia-Platzierung einer deutschen Mannschaft seit 16 Jahren.

Foto: TG Saar
Erst vor einem Jahr hat der Russlanddeutsche Eugen Spiridonov bei den Turn-Weltmeisterschaften von Stuttgart mit der deutschen Staffel um Fabian Hambüchen die Bronzemedaille und damit seine erste Olympiaqualifikation gewonnen. Seit seinem siebten Lebensjahr hat Spiridonov geturnt. Damals noch in Tscheljabinsk, viertausend Kilometer östlich von Moskau im Süd-Ural, wo er 1982 geboren wurde. Als Spätaussiedler kam er 2002 nach Deutschland, und noch im gleichen Jahr nahm er an den Deutschen Turn-Meisterschaften teil. 2004 gewann er die ersten Medaillen. Ende 2007 wurde er Saar-Sportler des Jahres.

Nun will er erst einmal kürzer treten: „Ich habe vier Jahre lang nur geturnt und geturnt. Jetzt wird es Zeit, mal was anderes zu machen“, sagte er in Peking. Der Hauptgefreite der Bundeswehr aus der Sportfördergruppe Stuttgart will eine Stelle als Sportlehrer an einer Schule antreten und die kommenden zwei Jahre jeden Wettkampf meiden. In den vergangenen Monaten hatte er nicht viel Zeit für seine Lebensgefährtin und die dreijährige Tochter Lana. Das soll sich jetzt ändern.

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