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„Es gibt einen Ausweg!“

Deutsche und russische Jugendliche inszenieren Bühnenstück
„Es gibt einen Ausweg!“

Mit einem Theaterprojekt versuchen junge Leute aus Udmurtien (Russland) und Düsseldorf gemeinsam, ihren Altersgenossen Zuversicht und Selbstvertrauen zu vermitteln. Dazu trafen sich die russlanddeutsche Jugendorganisation „Jugendheim“ und die Theatergruppe der Organisation „Vergissmeinnicht“ aus Düsseldorf in Ischewsk.

Ischewsk, im Jun 2008 - Die Idee zu diesem Projekt wurde vor rund einem Jahr geboren, als Irina Baschenowa von der russlanddeutschen Jugendorganisation „Jugendheim“ im Rahmen eines Jugendaustauschprogramms in Deutschland war. In Düsseldorf nahm sie an verschiedenen Seminaren und auch an einem Treffen von jungen Schauspielern aus St. Petersburg und Düsseldorf teil. Dort traf sie auch den Düsseldorfer Regisseur Dmitrij Iwanow, einen Aussiedler aus Russland.

„Als ich nach Deutschland kam, wollte ich unbedingt ein Projekt zusammen mit Partnern aus Deutschland auf die Beine stellen und vor Ort möglichst alles klar machen. Es war aber alles schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte, und ich kehrte ziemlich niedergeschlagen nach Russland zurück“, erzählt Irina. Alles braucht eben seine Zeit. Nach Hause zurückgekehrt, glaubte Irina, ihre Berufung im Theaterspiel gefunden zu haben. Sie baute in ihrer Organisation „Jugendheim“ eine Theatergruppe auf und begann, auf verschiedenen Plätzen in Kasan, Kirow und Ischewsk im Rahmen des Programms „Weihnachtliche Begegnungen“ aufzutreten. Das war im November und Dezember vergangenen Jahres.

„Ich begann gezielt an Theaterseminaren teilzunehmen, um mich weiterzubilden. Das erste Seminar, das ich in Perm besuchte, war dem sogenannten Gesellschaftstheater gewidmet: Die Zuschauer werden selbst aktiv und können auch auf den Verlauf einer Inszenierung Einfluss nehmen. […] So entstand allmählich die Idee zu einem Projekt, das Theater und gesellschaftliches Engagement miteinander vereint.“

Junge Menschen werden heute mit vielen unterschiedlichen Problemen konfrontiert, die sie oft nicht allein lösen können. Viele verlieren dann schnell ihr Selbstvertrauen, sehen keinen Ausweg, das Leben beginnt, sie zu bedrücken und sie sehen nur noch eine schwarze Wand vor sich. Sie versuchen dann aus der Realität flüchten und suchen ihr Heil in Drogen und Alkohol […]. Mit diesen Problemen haben sich die Jugendgruppen aus Deutschland und Russland in Ischewsk auseinandergesetzt, das Ergebnis war die Theaterinszenierung „Es gibt einen Ausweg!“ In Vorbereitung auf die Inszenierung hatten sie Kontakt zu verschiedenen Institutionen und Organisationen: Sie besuchten ein Rehabilitationszentrum für Suchtkranke, sprachen mit Medizinstudenten in Ischewsk und führten eine Befragung unter Jugendlichen durch. An dem Projekt beteiligten sich auch Mitglieder des Deutschen Jugendverbandes in Russland. Die erste Aufführung fand vor dem kritischen Publikum der Technischen Universität in Ischewsk statt.

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die jungen Leute in ihrem Engagement von vielen Seiten unterstützt wurden: vom Ministerium für Nationalitätenpolitik und dem Staatlichen Jugendkomitee der Republik Udmurtien sowie von der deutschen Stiftung „Aktion Mensch“. Die Organisation „Jugendheim“ wurde für dieses Projekt im Rahmen der russischen Kampagne „Alle sind gleich, alle sind verschieden“ ausgezeichnet.

Das Projekt „Es gibt einen Ausweg!“ macht deutlich, dass das Unmögliche möglich werden kann. Und alle, die unmittelbar an dem Projekt beteiligt waren, haben erfahren, welchen Gewinn man aus Seminaren ziehen kann, wenn daraus Projekte entstehen, die das kreative Potenzial junger Menschen fördern.

Quelle: Татьяна Королева: „Выход есть!“,
Tat’jana Koroleva: „Vychod est‘!“,
http://www.rusdeutsch.ru/, Stand: 31. Mai 2008
Übersetzung: Norbert Krallemann


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