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Deutsche Minderheit auf der Krim in Sorge

Organisation "Wiedergeburt" sieht Willen zur Auswanderung
Deutsche Minderheit auf der Krim in Sorge Demonstration am Internationalen Frauentag 2014 in Simferopol
Foto: Anastasia Kirillova

Angehörige der deutschen Minderheit auf der Krim-Halbinsel sind offenbar gewillt, ihre Heimat zu verlassen und nach Deutschland auszusiedeln. Das geht aus einer Stellungnahme der Organisation Wiedergeburt" in Simferopol hervor, die die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Stuttgart erhalten hat.

Stuttgart (16. März 2014) - Angehörige der deutschen Minderheit auf der Krim-Halbinsel sind offenbar gewillt, ihre Heimat zu verlassen und nach Deutschland auszusiedeln. Das geht aus einer Stellungnahme der Organisation "Wiedergeburt" in Simferopol hervor, die die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Stuttgart erhalten hat. Jurij Hempel, Vorsitzender der Krim-Deutschen, schreibt die Besorgnis um die Zukunft der Bevölkerungsgruppe allerdings weniger dem russischen Vorgehen zu als der unsicheren Lage in Kiew.

Vor allem die Beteiligung des nationalistischen Politikers Oleg Tjagnibok beunruhige die Minderheit. Tjagnibok hatte sich in der Vergangenheit durch antisemitische und gegen die deutsche Bevölkerungsgruppe gerichtete Ausfälle hervorgetan.

Quelle: heute.de

Nach einem dpa-Bericht ist Hempel daher sicher, dass die Mehrheit der Deutschen auf der Krim für einen Beitritt zu Russland gestimmt habe. In seiner eigenen Stellungnahme, die er vor dem Krim-Referendum abgegeben hat, gibt er sich jedoch eher bedeckt: "Wie die Mehrheit der Krimbevölkerung wollen auch die Deutschen in einer einheitlichen und friedlichen Ukraine leben." Bei der Volkszählung des Jahres 2001 lebten noch rund 3.000 Deutschen auf der Halbinsel, heute dürfte ihre Zahl bei etwa 2.500 liegen.

Demonstration am Internationalen Frauentag 2014 in Simferopol (Foto: Anastasia Kirillova)

In der Verbandszeitung "Hoffnung" will die Organisation "Wiedergeburt" jetzt ihrer Leserschaft Verhaltensratschläge geben. Hempel: "Wir hoffen sehr, dass Deutschland für diese Ausreisewilligen grünes Licht gibt und unbürokratische Lösungen findet."

Die Stuttgarter Landsmannschaft der Deutschen aus Russland schließt daraus, dass sich die Bundesregierung für die 33.000 Angehörigen der deutschstämmigen Bevölkerung in der Ukraine stärker engagieren sollte. In diesem Sinne hat sie sich bereits an den Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung Hartmut Koschyk (CSU) gewandt.


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