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6. bis 12. Juni 23. Kalenderwoche

Vielfalt

Hamm – Jeder fünfte Einwohner der nordrhein-westfälischen Stadt Hamm ist Aussiedler, Ausländer oder entstammt einer zugewanderten Familie. Dass sie sich in der Ruhrgebietsstadt heimisch fühlen, wollen sie vom 20. bis 25. Juni mit der Veranstaltungsreihe «Hamm international» demonstrieren, teilte der Internetdienst Hamm-Online-News am 10. Juni mit. Dann wird das Amt für soziale Integration gemeinsam mit 40 Vereinen, Verbänden und Organisationen auf Bühnen, in Ausstellungen und mit Kinderspielen die kulturelle Vielfalt der Stadt zum Ausdruck bringen. Das „Russlanddeutsche Haus“ ist ebenso dabei wie ein „Mini-Tempel“, eine „Mini-Moschee“ und ein „Islamobil“.


Grenzenlos

Münsingen – Einmal pro Woche kommt Simon Madaus ins Jugendhaus „Canberra“ im Münsinger Kirchtal und packt seine Musikinstrumente aus. Dann dürfen die 12- bis 20-Jährigen des baden-württembergischen Landkreises an Schlagzeug, Bass, Keyboard und der Elektrogitarre des angehenden Pädagogen üben, bis sie, was schon mehrfach vorgekommen ist, eine eigene Band gründen und vor Altersgenossen auftreten. Das berichtet der «Reutlinger Generalanzeiger» am 11. Jun. „Streetfighters“, „Sweet Fire“ und „Bad Potatoes“ nennen sich die jungen Musiker, und viele von ihnen sind Spätaussiedler. Musik ist grenzenlos, sagt Simon Madaus, und gemeinsames Musizieren fördert die Integration ungemein. Die Hälfte der Bandmitglieder von „Bad Potatoes“ beispielsweise sind Russlanddeutsche. Wenn sie zusammen spielen, sind alle Unterschiede vergessen.


Respekt

Osnabrück -  Es reicht nicht, gegen Gewalt und Intoleranz unter Jugendlichen anzugehen. Man muss den jungen Leuten auch etwas anbieten, für das sie sich engagieren können, sagten sich die Verantwortlichen im niedersächsischen Landkreis Osnabrück. „Respekt“ soll es sein, berichtete die «Neue Osnabrücker Zeitung» am 6. Juni. Der gegenseitigen Achtung wird im nächsten und übernächsten Jahr eine breite Kampagne gewidmet, die sich im Landkreis an die einheimischen, ausländischen und vor allem russlanddeutschen Jugendlichen richtet. „Respekt ist unter Jugendlichen genau wie Coolness ein Wert, der verbindet und von allen akzeptiert wird“, sagte die stellvertretende Landrätin Ulrike Horstmann der Zeitung.


Begabt

Traunreut – Sie sind so intelligent und ehrgeizig wie andere Altersgenossen auch. Und trotzdem haben die Schüler der Abschlussklassen in den Hauptschulen des bayerischen Traunreut die größten Schwierigkeiten, eine Lehrstelle zu bekommen, wie der «Traunreuter Anzeiger» am 7. Juni meldet. Als Grund nennt die Zeitung den Umstand, dass viele Schüler Kinder von Zuwanderern sind. Gerade Aussiedlerkinder seien oft begabt, hätten aber Probleme mit der deutschen Sprache. Oft setzten sich die Eltern nicht genügend ein, und Beziehungen zu Unternehmen, die Jugendliche ausbilden, seien auch noch nicht aufgebaut. „Die fallen durch das Raster und bleiben erst einmal auf der Strecke“, heißt es in dem Blatt.


Begegnungsstätte

Remscheid – Die Neuen sollen sich gar nicht erst fremd fühlen. Wenn sich die tausend russlanddeutschen und türkischen Bewohner im Neubaugebiet Hohenhagen der nordrhein-westfälischen Stadt Remscheid in den kommenden Wochen und Monaten häuslich niedergelassen haben, sollen sie sich schnell heimisch fühlen, schreibt der «Remscheider Generalanzeiger» am 11. Juni. Eine Begegnungsstätte im evangelischen Gemeindehaus, von Landesregierung, Stadtverwaltung und Kirchengemeinde für 1,6 Millionen Euro errichtet, wird Platz für Treffen und Aktivitäten von alteingesessenen und neuen Bürgern Hohenhagens schaffen. Besonders wichtig für die Integration der Zugewanderten sei, so der Leiter des städtischen Jugendamtes, Kontakte zwischen Nachbarn zu fördern.


Zu guter Letzt

Sonthofen – Es dürfte noch eine Zeitlang dauern, bis ein 39-jähriger Russlanddeutscher aus Kasachstan mit dem deutschen Rechtswesen vertraut sein wird. Den früheren Seemann hatte es vor Jahren in die Allgäuer Berge verschlagen, wo er von staatlicher Sozialhilfe eher schlecht als recht lebte, bis er einen Job in einer Hotelküche fand. Gehalt und staatliche Unterstützung, davon lässt sich trefflich leben, dachte er sich und richtete sich glücklich und zufrieden mit Frau und Kindern ein. Bis der Schwindel aufflog und der Doppelverdiener sich nun vor Gericht verantworten musste. Wie das «Allgäuer Zeitung» am 8. Juni berichtet, ließ der Angeklagte über einen Dolmetscher mitteilen, er werde die ihm auferlegte Geldbuße nicht bezahlen, sondern lieber ins Gefängnis gehen. Daraufhin brummte ihm die Richterin eine dreimonatige Gefängnisstrafe zur Bewährung auf und außerdem 20 Tage gemeinnützige Arbeit. Die Aussicht auf eine vermeintlich neue Arbeitstelle machte den Mann hellhörig: Ob die Richterin ihm nicht dabei behilflich sein könne, diesen Job zu kriegen.


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