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4. bis 10. Juni

Nachholbedarf beim Personal

Mainz – Erstmals haben ARD und ZDF eine bundesweite Untersuchung über die Mediengewohnheiten von Zuwanderern in Auftrag gegeben und dieser Tage in Mainz vorgestellt. Im Auftrag der beiden Rundfunk- und Fernsehanstalten hat das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid von Oktober 2006 bis Februar 2007 genau 3010 über 14-Jährige befragt, berichtet das Nachrichtenportal «ad-hoc-news» am 5. Juni. Ausgewählt worden seien Angehörige der sechs größten Migrantengruppen: Türken, Spätaussiedler, Polen, Italiener, Griechen und Menschen aus dem früheren Jugoslawien. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass Fernsehen und Internet im gleichen Umfang und für ähnliche Zwecke genutzt werden wie von einheimischen Deutschen – das Fernsehen vorwiegend zur Entspannung und das Internet hauptsächlich zur Informationsbeschaffung. Nur das Radio ist unter den Zuwanderern mit 47 Prozent Hörern sehr viel weniger beliebt als unter Einheimischen (84 Prozent). ARD und ZDF gelobten bei der Vorstellung der Studie, Migranten künftig besser in ihr Programm einzubinden. Auf dem Kinderkanal KiKa soll es eine neue Sendung zum Deutschlernen geben. Zudem wollen beide Anstalten mehr Journalisten einstellen, deren Wurzel in anderen Ländern liegen. „Es gibt Nachholbedarf beim Personal vor und hinter der Kamera“, sagte ZDF-Intendant Markus Schächter.


Mit russischer Polizei gegen Spätaussiedler?

Hannover – Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat gegen den Polizeipräsidenten von Hannover, Hans-Dieter Klosa, Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gestellt. Klosa habe sich rassistisch gegenüber russlanddeutschen Spätaussiedlern geäußert. Die zuständige Staatsanwaltschaft prüfe den Antrag, berichtet das Nachrichtenportal «ad-hoc-news» am 6. Juni. Nach Angaben der GfbV hat der Polizeipräsident die Aussiedler als eine „Klientel“ bezeichnet, die „durch Gewaltbereitschaft auffällt“. Er kündigte an, Polizisten aus der russischen Stadt Iwanowo, mit der Hannover durch einen Freundschaftsvertrag verbunden ist, einsetzen zu wollen, um effektiver gegen kriminelle Russlanddeutsche vorzugehen.


Presserat rügt Zeitungskommentar

Bonn – Eine öffentliche Rüge des Deutschen Presserats hat sich die in Hannover herausgegebene Publikation ´Rundblick Nord-Report` mit einem Kommentar über Russlanddeutsche eingehandelt. Wie der Online-Dienst «net-tribune» am 8. Juni berichtet, ist unter anderem die von dem Blatt verwendete Bezeichnung „Landplage“ für Spätaussiedler als diskriminierend kritisiert worden. Der Kommentar hatte auch die Formulierung von den „nach der Wende in Scharen nach Deutschland eingesickerten Russland´deutschen`“ verwendet.


Integrationserlebnisse auf die Bühne gebracht

Groß Laasch – Rund 20 Jugendliche aus dem mecklenburgischen Spätaussiedlerheim Hagenow haben ein Jahr lang ihre Integrationserlebnisse gesammelt und daraus eine „anspruchsvolle, nachdenklich stimmende, aber auch Barrieren überwindende“ Ausstellung und ein „abwechslungsreiches, spritziges“ Bühnenprogramm gestaltet, schreibt das «Ludwigsluster Tageblatt» am 8. Juni. Beides wurde in dem Ort Groß Laasch gezeigt. Das von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung Mecklenburg-Vorpommern“ geförderte Projekt mit dem Titel „Spiegelbild meines Lebens in Deutschland“ entstand mithilfe der AWO Ludwigslust und der Hagenower Ausländerinitiative. Von den Jugendlichen seien einige schon sieben Jahre in Deutschland, andere erst seit drei Jahren, berichtete die Zeitung.


Multikulti-Fußball mit 24 Mannschaften

Kierspe – 200.000 Euro erhält das Projekt des Diakonischen Werks „Begegnung, Beschäftigung und Kommunikation in Kierspe“ von der Bundesregierung, um die Integration von jungen Spätaussiedlern und Ausländern in der nordrhein-westfälischen Stadt zu fördern. Das Projektziel soll vor allem mit sportlichen Aktivitäten erreicht werden, die „Teamgeist, Gemeinschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl stärken“, schreibt der «Westfälische Anzeiger» am 9. Juni. Dass dies auch funktioniert, habe sich durch die geplante Teilnahme an einem „Multikulti-Event“ in Bergkamen gezeigt, bei dem ein großes Fußballturnier mit 24 Mannschaften ausgetragen wird. Aus dem Projekt heraus habe sich spontan eine Mannschaft gebildet, die beim gemeinsamen Zelten und Kicken mitmachen wollte.


Wettbewerb der Familien

Marburg – Höhepunkt des Sommerfestes der Bürgerinitiative für Soziale Fragen (BSF) im hessischen Marburg war diesmal ein Familienwettbewerb, berichtet die «Oberhessische Presse» am 4. Juni. „Eine Aussiedler-Familie, eine deutsche Familie und eine Familie aus dem arabischen Kulturkreis sind gegeneinander angetreten“, so das Blatt, um sich beispielsweise im Zeichnen, bei sportlichen Aktivitäten und der Lösung von sprachlichen Aufgaben zu messen. Für die insgesamt über 400 Festbesucher gab es unter anderem die Möglichkeit, Schach zu spielen Kettcar zu fahren, Nordic Walking zu üben oder einfach nur Kaffee und Kuchen zu genießen.


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