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4. bis 10. Juli 27. Kalenderwoche

Vorurteile

Frankfurt am Main - Kaum eine Gruppe von Zuwanderern hat in Deutschland mit einem derart schlechten Image zu kämpfen wie die Spätaussiedler, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" am 10. Juli. Die Wochenzeitung fragt sich, woran das liegen könnte und kommt zu dem Ergebnis, dass es dafür keinen greifbaren Grund gibt. Denn die überwältigende Mehrheit der zugereisten Russlanddeutschen verursache keine Probleme. In einigen Orten wie Cloppenburg im Norden oder Lahr im Süden der Bundesrepublik hätten sich allerdings so viele von ihnen angesiedelt, dass sie rund ein Fünftel der Bevölkerung stellen und das bisherige soziale Gefüge entsprechend durcheinander bringen, schreibt die Zeitung. 
 

 

Bürgerpreis 

Buchholz - Die Arbeit fing einmal klein an. Heute sind es 35 Familien, um die sich Elisabeth Tomm aus der norddeutschen Kleinstadt Stelle ehrenamtlich kümmert. Nun hat die 63-Jährige für ihren jahrelangen Einsatz den "Bürgerpreis 2005 für das Einzelengagement" erhalten, berichtete das "Hamburger Abendblatt" am 6. Juli. Vergeben wird der mit einem kleinen Geldbetrag ausgestattete Preis von der Sparkasse Harburg-Buxtehude, ausgewählt werden die Preisträger jeweils von einer Jury aus angesehenen Bürgern der Region. Elisabeth Tomm betreue die aus Kasachstan ausgesiedelten Familien nicht nur in ihrem Alltagsleben, sondern helfe ihnen auch tatkräftig dabei, sich in das Arbeits- und Gemeindeleben zu integrieren, sagte Landrat Axel Gedaschko in seiner Laudatio.

 

 

 

Bürokratie

Elmshorn - Seit 1988 haben rund 3000 Schüler die Sprachenschule der Dittchenbühne für Aussiedler und Ausländer durchlaufen. Damals kamen hauptsächlich Deutschstämmige aus Polen, heute sind es überwiegend russlanddeutsche Spätaussiedler und ihre Familien, berichtet das "Wedel-Schulauer Tageblatt" am 6. Juli. Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist durch das Zuwanderergesetz der Anteil an Ausländern in den Kursen gestiegen. Neu sei allerdings auch, dass sich seine Schule immer häufiger mit Ämtern und Behörden auseinandersetzen müsse, klagte der Chef der Dittchenbühne. "Die Bürokratie wuchert." Bei den Aussiedlern sei die Einrichtung dagegen sehr beliebt. Viele blieben ihr lange verbunden, was sich an dem starken Zuspruch für den jährlichen Aussiedlergrillabend der Schule zeige.

 

 

 

Abschied

Simbach - Die rund 600 russlanddeutschen Aussiedler aus dem bayerischen Ort Simbach haben keinen evangelischen Pfarrer mehr, der sich ausschließlich um sie kümmert. Frank Schäfer, der diese Aufgabe fünf Jahre lang fast schon leidenschaftlich erfüllte, wie die "Passauer Neue Presse" am 8. Juli schrieb, hat dazu beigetragen, dass sich die Aussiedler gut in ihre neue Heimat integriert haben. "Die Akzeptanz zwischen Russlanddeutschen und Simbachern ist fast kein Problem mehr", sagt Schäfer. Die Arbeit mit den Spätaussiedlern sei eine wichtige Bereicherung seines Lebens gewesen, und er habe großen Respekt vor der Leidensgeschichte dieser Bevölkerungsgruppe in der Sowjetunion.

 

 

 

Boot

Bad Kreuznach - Zu den besonders erfolgreichen Wegen, jugendliche Zuwanderer in integrieren, gehört der Sport mit gleichaltrigen Einheimischen. In Bad Kreuznach ist es darüber hinaus gelungen, durch gemeinsame Arbeit an einem Sportplatz unter den zugewanderten Jugendlichen verschiedener Herkunft Verständnis füreinander zu wecken, berichtet die "Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach" am 8. Juli. Ein Jahr lang haben junge Leute aus Kasachstan, der Türkei und Bad Kreuznach ein Tennisfeld, das US-Soldaten zurückgelassen hatten, zu einem großen Sportplatz umgebaut. Geleitet hat die Arbeit der Internationale Bund (IB), der schon ähnliche Projekte unter der Bezeichnung "In einem Boot" erfolgreich durchgeführt hat. Der Name entstand bei gemeinsamen Kajakfahrten.

 

 

 

Leitbild

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt leben rund 25.000 Spätaussiedler und etwa 47.000 Ausländer, das sind knapp drei Prozent aller Einwohner des ostdeutschen Bundeslandes. Für sie will die Landesregierung bis zum Herbst ein so genanntes Leitbild für die Integration entwickeln, an dem Aussiedlerverbände und Ausländervereine mitwirken sollen, schrieb das "Naumburger Tageblatt" am 5. Juli. Sprachkurse alleine reichten nicht aus, äußerte der Innenminister von Sachsen-Anhalt, Klaus Jeziorsky. Sie müssten durch Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten ergänzt werden.

 

 

 

Besuchsprogramm

Belm - Was nutzen die besten sozialen Projekte für Zuwanderer, wenn diejenigen, die angesprochen werden sollen, davon nichts erfahren. Die Gemeinde Belm bei Osnabrück will die Informationen über ihre Angebote für Aussiedler und Ausländer demnächst über einen "Besuchsdienst" bekannt machen, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" am 6. Juli. "Alle Projekte beginnen mit Kontakt. Der Besuchsdienst ist das Urgestein der Begegnung. Wir lernen die Menschen kennen, und diese erfahren viel über die Angebote", sagte der Belmer Pastor Hans-Hermann Michaelis, der am Projekt beteiligt ist, das von der Bundesregierung und dem Sozialfonds der Europäischen Union gefördert wird. Die Gemeinde hat in diesem Jahr von Bundesinnenminister Otto Schily und der Bertelsmann-Stiftung einen Preis für erfolgreiche Integration zugesprochen bekommen.


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