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29. Juni bis 5. Juli
Landsmannschaft seit 50 Jahren in Wiesbaden aktiv

Wiesbaden – Die Wiesbadener Ortsgruppe der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland hat im ‚Haus der Heimat‘ ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert, meldet der »Wiesbadener Kurier« am 29. Juni. Diese Ortsgruppe gelte als die bedeutendste in Hessen. Unter den Festgästen hätten sich der Senior-Konsul des russischen sowie der Vizekonsul des kasachischen Generalkonsulats befunden. Oberbürgermeister Helmut Müller verlieh der Vorsitzenden der Wiesbadener Landsmannschaft, Vera Maier, die Stadtplakette und lobte die Integrationsbereitschaft der Ortsgruppe. Die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, wies während des Festes auf die Schwierigkeiten bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen hin, die im Ausland erworben wurden. Auf diesem Gebiet gebe es keine Transparenz.

Wie das »Wiesbadener Tageblatt« am 30. Juni zur selben Veranstaltung schrieb, habe Vera Maier auch die Sprachprobleme vieler Spätaussiedler angesprochen und gesagt, so erkläre sich unter anderem, warum beispielsweise 2008 über 300 Familien wieder zurückgekehrt seien, wie sie vom kasachischen Konsul erfahren habe. Als Beispiel gelungener Integration nennt die Zeitung den 28-jährigen Alexander Becker, der vor 14 Jahren mit seinen Eltern aus Nowosibirsk nach Wiesbaden kam und gern die Hilfe der lokalen Landsmannschaft in Anspruch genommen habe, über die er sich inzwischen auch parteipolitisch engagiere.


Integrationsprojekt mit „beeindruckendem Erfolg“ beendet

Rheinfelden – Nach dreijähriger Förderung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge feierte das Rheinfeldener Projekt ‘Familienorientiertes Coaching für Migrantinnen’, kurz ‘Frauen-Wege’ genannt, seinen Abschluss in der Hans-Thoma-Halle in Warmbach, berichtet der »Südkurier« am 30. Juni. Projektziel sei die sprachliche, berufliche und gesellschaftliche Integration von Frauen aus dem russischsprachigen Raum gewesen. Es seien beeindruckende Erfolge erzielt worden, so das Blatt. Wesentliche Bestandteile waren Sprachtraining, Berufsorientierungskurs und Bewerbungstraining, Angebote für Kinder sowie offene Treffen mit Spielabenden oder gemeinsamem Kochen. Außerdem habe sich der Klub ‚Rosinka‘ gegründet, der auf seiner Warteliste 60 Kinder führe und händeringend neue Räumlichkeiten suche. Er habe sich mittlerweile zum selbständigen Verein entwickelt und werde, wie einige andere Initiativen auch, nach Projektende fortgeführt.


Ausländerbeirat gegen Integrationsbeirat

Kaufbeuren – Alles andere als begeistert zeigte sich der Vorsitzende des Ausländerbeirats Kaufbeuren, Carmine Macaluso, von den Plänen, dass sein bislang von Ausländern gewähltes Gremium von einem Integrationsbeirat ersetzt werden soll und dessen Mitglieder künftig vom Stadtrat berufen werden sollen, schreibt die »Allgäuer Zeitung« am 29. Juni. Obwohl stets alle Ausländer angeschrieben wurden, hätten sich nur acht Prozent an der Beirats-Wahl beteiligt, verteidigte Alfred Riermeier von der Stadtverwaltung das neue Konzept. In dem Integrationsbeirat sollen auch Aussiedler vertreten sein, die bisher, obwohl ebenfalls Migranten, als deutsche Staatsbürger nicht vertreten sein durften. Außerdem sei der Oberbürgermeister als Vorsitzender des neuen Beirats vorgesehen, was dem Gremium mehr Gewicht verleihen dürfe. Macaluso, so das Blatt, wolle seine Einwände in Kürze schriftlich vorlegen.


War Islamfeindschaft Hintergrund der Tat?

Dresden – Eine 32 Jahre alte Zeugin ist am 1. Juli bei einer Verhandlung am Dresdner Landgericht von dem Angeklagten erstochen worden, berichtet die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« online am 1. Juli. Zu dem tödlichen Angriff sei es bei einem Berufungsprozess gekommen, bei dem sich der 28-jährige Täter wegen Beleidigung habe verantworten müssen. Auch der Ehemann des Opfers, das Paar stammt aus Ägypten, sei verletzt worden. Der Angreifer sei Russlanddeutscher. Er hatte sein Opfer im August 2008 auf einem Kinderspielplatz unter anderem als Terroristin beleidigt.

Ursache für die Bluttat sei Ausländerhass, berichtet die »Frankfurter Rundschau« am 3. Juli. Der in Russland geborene Täter Alex W. habe damals auf dem Spielplatz die Kopftuch tragende Frau auch als „Schlampe“ und Islamistin“ bezeichnet. Daraufhin habe sie ihn angezeigt.


Lesungen des Russland-Deutschen Theaters

Niederstetten – Zwar ist das Vorlesen eigentlich nicht das eigentliche Metier von Schauspielern. Wenn sie es aber tun, wird eine Lesung zum Erlebnis, heißt es in den »Fränkischen Nachrichten« am 4. Juli. Die Tageszeitung berichtet, dass sich das ‚Russland-Deutsche Theater Niederstetten‘ im Sommer an zwei Wochenenden mit „dieser kleinen Form der Darstellung“ befassen werde. Maria und Peter Warkentin und David Winkenstern läsen Alexander Puschkins ‚Pique Dame‘ und August Stringbergs ‚Fräulein Julie‘, und zwar unter freiem Himmel im Rathaushöfchen unterm Schimmelturm, so die Zeitung. Nicht als Begrenzung, sondern als Herausforderung würden die drei Schauspieler die für sie neue Form erleben, an der sie seit Anfang März gemeinsam arbeiteten.


Kriminalkommissar führt Haschisch-Duft vor

Dwergte – „Den Angehörigen von Süchtigen fehlt oft das Wissen. Aufklärungsarbeit muss auch mit den Eltern und nicht nur in den Schulen gemacht werden.“ Mit diesen Worten zitiert die »Nordwest-Zeitung« am 3. Juli Nadis Kurz, die Vorsitzende des Heimatvereins der Deutschen aus Russland. Der Verein hatte Kriminalhauptkommissar Harald Nienaber ins Dwergter ‚Dausen-Café‘ eingeladen, um über das Thema ‚Jugend und Sucht‘ zu referieren. Damit sich die Besucher ein Bild machen konnten, ließ der Beamte aus dem Landeskriminalamt Hannover eigens Marihuana, Kokain und Heroin kommen und ein Stück Haschisch erwärmen, um den Geruch des Stoffs zu demonstrieren. Bei Heroindelikten seien fast 64 Prozent der Tatverdächtigen Aussiedler, die noch in der ehemaligen Heimat geboren wurden, führte Nienaber aus. In konkreten Zahlen ausgedrückt gehe es um 62 von insgesamt 97 Personen, gegen die ermittelt worden sei, alle im Alter zwischen 16 und 30 Jahren.


Richtig angekommen erst durchs Boxen

Pocking – Andreas Budan und Daniel Groß (beide 16) sind so etwas wie die Vorzeige-Boxer des SV Pocking, berichtet die »Passauer Neue Presse« am 3. Juli. Der eine sei deutscher Junior-Meister, der andere süddeutscher Junior-Vizemeister. Als bayerische Meister hätten Roman Gorst und Florian Hackinger den Sportverein auf Siegerlisten gebracht. Vor acht Jahren sei das Box-Projekt eigentlich dazu eingerichtet worden, Jugendliche von der Straße zu holen. Auch das Diakonische Werk Passau, das die Pockinger Boxer fördert, hätte zu Anfang nicht gedacht, dass einmal um Meistertitel geboxt würde. Andreas Budan fühlt sich jedenfalls wohler als vorher, vertraut er der Zeitung an. Vor dem Boxen habe er sich „mit falschen Freunden“ umgeben. Wie die meisten Pockinger SV-Boxer ist er Spätaussiedler. Vor zehn Jahren kam er mit seiner Familie aus Kasachstan nach Deutschland. Richtig angekommen sei er erst durch das Boxen.
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