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28. September bis 4. Oktober
Wenig Politik-Begeisterung

Berlin – Im neuen Bundestag werden 15 Abgeordnete mit ausländischen Wurzeln vertreten sein – vier mehr als zuvor, schreibt die »Süddeutsche Zeitung« am 30. September. Der Zuwachs spiegele das gewachsene Gewicht der Migranten unter den Wählern, die heute rund 5,6 Millionen Stimmberechtigte stellten. Ausgerechnet die größte Zuwanderergruppe, die Aussiedler aus Osteuropa aber, seien im neuen Bundestag nicht vertreten. Adolf Fetsch, Vorsitzender der Landsmannschaft der Russlanddeutschen, hält das für ein „großes Manko“, zitiert ihn das Blatt. Während mehrere Parteien durchaus nach türkischstämmigen Kandidaten gesucht hätten, sei das Interesse an Aussiedlern gering gewesen. Fetsch räumte aber auch ein, dass es in dieser Bevölkerungsgruppe an Politik-Begeisterung fehle.


„Gewisse Angst, den Falschen zu wählen“

Brückenau – Wie schon 2002 und 2005 war in Bad Brückenau die Beteiligung an den Bundestagswahlen auch dieses Mal wieder extrem gering, schreibt die »Main-Post« am 28. September. Nur 59,6 Prozent der wahlberechtigten Bürger hätten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Die Annahme, dass vor allem Aussiedler nicht wählen gingen, lasse sich indes schwer überprüfen. Von den gut 5.300 Wahlbürgern seien knapp 1.400 Aussiedler, hat Michael Worschech vom Einwohnermeldeamt der Stadt angegeben. Die 46-jährige Elena Wurster, die selbst vor 17 Jahren aus der früheren Sowjetunion nach Bad Brückenau kam und sich nach eigenen Angaben „selbstverständlich“ an der Wahl beteiligte, habe Erklärungen für die mögliche Wahlenthaltung ihrer Landsleute gefunden: „Es ist vielleicht eine gewisse Angst da, den Falschen zu wählen.“ Viele seien froh, in Deutschland leben zu können und wollten „aus Dankbarkeit das Richtige machen“. Andere hätten die Sorge, wegen ihrer schlechten Sprachkenntnisse mit dem Wahlschein nicht zurecht zu kommen.


„Wahlrecht ist ein hohes Gut“

Waldkraiburg – Vier Bürgermeister – ein Anliegen, heißt es im »Oberbayerischen Volksblatt« am 28. September. Gemeint sind die vier Schwesterstädte Waldkraiburg, Geretsried, Traunreut und Neutraubling, die alle vor rund 60 Jahren insbesondere von Heimatvertriebenen gegründet wurden und sich immer von der Landespolitik vernachlässigt fühlten. In vielem hätten die jungen Städte ähnliche Probleme, auch mit der Wahlbeteiligung bei den Bundestagswahlen, so die Zeitung. Die Zusammensetzung der Bevölkerung sei in etwa gleich. In Traunreut zum Beispiel leben viele Russlanddeutsche. „Die davon zu überzeugen, dass Wahlrecht ein hohes Gut ist, ist eine große Aufgabe“, klagte der Bürgermeister dieser Stadt, Franz Parzinger.


Russlanddeutsche für Einheimische immer noch fremd

Reiskirchen – Eine „vorzüglich besuchte Ausstellungseröffnung und ein volles Haus“ bescheinigt die »Gießener Allgemeine« am 28. September der Wanderausstellung ‚Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland‘ in Reiskirchen. Hier hatte sich die Gemeindevertreterin der örtlichen SPD, Tatjana Kreiter, um die Schau der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland bemüht und ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Kreiter selbst sei vor fast 20 Jahren mit ihrem Mann aus dem Nordkaukasus nach Deutschland gekommen. Weil die rund zwei Millionen Russlanddeutschen, die seit 1990 in die Bundesrepublik eingereist seien, vielen Einheimischen „immer noch fremd und ihre Geschichte unbekannt geblieben (sind)“, habe sie die Ausstellung nach Reiskirchen eingeladen.


Russische Delegation informiert sich über Integration

Viersen – In Viersen klappt es mit der Integrationsarbeit. Zu diesem Ergebnis kam eine siebenköpfige Delegation aus Russland, die sich zwei Tage lang über die integrative Jugendarbeit in Viersen informieren ließ, berichtet die »Westdeutsche Zeitung« am 28. September. Sie habe auch mit jungen Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion über deren Erfahrungen als Zuwanderer gesprochen und dabei erfahren, dass sie sich mehr Akzeptanz durch die Einheimischen wünschten. Der Besuch war durch die Stiftung ‚Deutsch-Russischer Jugendaustausch‘ ermöglicht worden. Die Visite in der nordrhein-westfälischen Stadt war Teil einer insgesamt achttägigen Reise.


Freizeittreff mit Grillplatz

Löbau – „Das Werk ist vollbracht. Der Verein ‚Oberlausitz – neue Heimat e.V.‘ hat mit einem bunten Programm den Sport- und Freizeittreff ‚Sonne‘ im Stadtteil Löbau-Ost eingeweiht“, berichtet der »Oberlausitzer Kurier« am 2. Oktober. Bei so genannten Subbotniks hätten rührige Vereinsmitglieder und freiwillige Helfer in den vergangenen Wochen und Monaten zu Schaufel und anderem Werkzeug gegriffen, um den Wildwuchs in eine attraktive Freizeitfläche zu verwandeln.

Für den neuen Volleyballplatz und das Fußballfeld seien über hundert Tonnen Sand herangekarrt worden, wie Vereinsmitglied Bagian Wardan erläuterte. Mit dem ebenfalls frisch angelegten Grillplatz und einem Gartenpavillon sei ein Treffpunkt sowohl für Familien von Spätaussiedlern als auch für die einheimische Bevölkerung geschaffen worden.
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