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28. Juli bis 3. August
Kasachstan verbietet Ausfuhr alter Bibeln

Fulda – Ein Spätaussiedler wird seit Wochen in Kasachstan festgehalten, weil er das Gebetbuch seines verstorbenen Vaters mit nach Deutschland nehmen wollte, berichtet der evangelische Nachrichtendienst »Idea« am 3. August. Als Informationsquelle wird die Tageszeitung ‚Die Glocke‘ aus Oelde im Münsterland genannt. Danach war der 48-jährige Russlanddeutsche im Juni zur Beerdigung seines Vaters nach Kasachstan gereist und habe dessen Haushalt aufgelöst. Das Gebetbuch sei bei der Ausreise von den Behörden entdeckt und beanstandet worden, heißt es weiter. Die Ausfuhr antiquarischer Bücher widerspreche kasachischen Vorschriften. Bis der Wert des Buches durch ein Gutachten ermittelt sei, dürfe der Mann das Land nicht verlassen. Darüber hinaus meldet Idea, dass kasachische Medien kürzlich Baptisten als Staatsfeinde angeprangert hätten.


„Es steckt in ihnen“

Gütersloh – Fast 30 Jungen und Mädchen haben ihren Blick auf Todd Fletcher gerichtet, schreibt »Die Glocke« am 27. Juli. Die Schüler der Hauptschule Nord in Gütersloh studieren in ihren Sommerferien jeden Tag vier Stunden lang ein Musical ein, das Fletcher selbst geschrieben hat. Der mit mehreren Auszeichnungen dekorierte amerikanische Musiker, der seit einigen Jahren in Berlin lebt, hat sich mehrfach schon für Integrationsprojekte eingesetzt. Diesmal geht es um ein Programm für den Festakt einer Preisverleihung, das die Bertelsmann-Stiftung finanziert. Unter dem Motto ‚Alle Kids sind VIPs – Integration braucht faire Bildungschancen‘ proben die Schüler nun den Titel ‚We will always be together, you and me‘. „Sie können alle etwas“, so Fletcher zur Zeitung. „Es steckt in ihnen. Man muss es nur aus ihnen heraus kitzeln.“ Eine von ihnen sei Elli Fot aus Kasachstan, die erst seit September in Gütersloh lebt und an der Hauptschule Nord bereits fast perfekt Deutsch gelernt hat. Das Mädchen habe schon in ihrer Heimat geschauspielert und gesungen. Für sie sei das Angebot der Bertelsmann-Stiftung gerade recht gekommen.


Integration durch Sport

Backnang – Wie hilfreich sportliche Betätigung bei der Integration sein kann, zeigte sich bei einem Projekt in der Sporthalle des Tausgymnasiums, berichtet die »Backnanger Kreiszeitung« am 1. August. Seit April hätten sich hier jeden Donnerstagabend zehn bis zwanzig Jugendliche getroffen, um gemeinsam Fuß-, Volley- und Basketball zu spielen oder an den Sportgeräten zu turnen. Zum Abschluss – nach den Sommerferien kann das Projekt wahrscheinlich nicht weitergeführt werden - habe es ein Freundschaftsspiel zwischen den jungen Spätaussiedlern und einheimischen Jugendlichen gegeben. „Schnelligkeit und Kraft traf dabei auf filigranes Können“, kommentiert die Zeitung.


„Die Leute klagen nicht“

Aalen – Auf Initiative von Ferdinand Kuschnick und Ibrahim Ucarkus vom SPD-Ortsverein Heubach hat in Schwäbisch-Gmünd der erste kreisweite ‚Neue-Inländer-Stammtisch‘ stattgefunden, berichtet die »Schwäbische Post« am 2. August. „Wir finden“, begründeten die beiden Initiatoren ihre Aktion, „dass in unserem Land kein Mensch mit Migrationshintergrund als Ausländer beschimpft werden darf, sondern als neuer Inländer bezeichnet werden muss.“ Zum dritten Treffen hat der Stammtisch diesmal ins Aalener Übergangswohnheim für Spätaussiedler und jüdische Kontingentflüchtlinge in der Ulmer Straße eingeladen. Das Haus habe 101 Plätze, von denen derzeit 60 belegt seien, erläuterte Wohnheimleiterin Petra Schaff. Offiziell stünden jeder Person 4,5 Quadratmeter Wohnfläche zu. Die Gemeinschaftsküche mit ihren drei Kochstellen zeigte sich „blitzblank geputzt“, schreibt die Zeitung und zitiert Hans-Michael Betz, den Integrationsbeauftragten des Ostalbkreises mit den Worten: „Es ist alles sehr bescheiden und einfach, aber die Leute klagen nicht.“ Sie seien zufrieden, weil man ihnen das Gefühl gebe, willkommen zu sein.


Ruhestörung

Wetzlar – Weil er seine Ruhe haben wollte, hat ein Mann aus Wetzlar seine Frau nach einem Streit geknebelt, an einen Stützbalken auf dem Dachboden gefesselt und über Nacht so liegenlassen, berichtet die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« am 1. August. Als er am nächsten Morgen nach seiner Frau sah, fand er sie leblos und rief einen Notarzt. Die 38-jährige Frau war erstickt, wie später die Polizei mitteilte. Der fünf Jahre jüngere Ehemann, in dem Artikel als „Deutsch-Russe“ bezeichnet, befindet sich in Untersuchungshaft. Er bestreite, seine Frau absichtlich getötet zu haben.
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