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23. bis 29. Mai 21. Kalenderwoche

Integration

Düsseldorf - Die Integration von Zuwanderern wird immer mehr zu einer Aufgabe von Städten und Gemeinden. Während im Bund die Debatte eher von gegensätzlichen politischen Interessen getragen werde, stehe man in den Kommunen tagtäglich vor praktischen Herausforderungen, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck am 27. Mai in einem Gespräch mit tagesschau.de. Bei der diesjährigen Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Gemeinden in Düsseldorf unterstrichen die Teilnehmer auch die Bedeutung von Sprachkursen. Nach einer Presseerklärung der Integrationsbeauftragten vom 26. Mai haben im vergangenen Jahr rund 75.000 Spätaussiedler an Sprachkursen teilgenommen.


Ränke

Norderstedt – Mehrere Jahre lang hatten Fachleute in Norderstedt an einem Integrationskonzept gearbeitet, dann geriet es in die Mühlen der Politik und scheiterte. Nach einem Bericht des Hamburger Abendblatts vom 24. Mai hatte man nach langer Suche sogar einen Kostenträger gefunden, der 70 Prozent des mit 110.000 Euro veranschlagten Programms übernehmen wollte. Dennoch widersetzten sich die im Sozialausschuss der Stadt dominierenden Christdemokraten dem Ansinnen aller anderen Parteien und Fachorganisationen aus Kostengründen. Nach Ansicht der konservativen Ausschussmitglieder reicht es aus, den Kindern von Zuwanderern mehr Sprachförderung anzubieten. In Norderstedt leben knapp 6000 Zuwanderer, darunter über tausend Spätaussiedler.


Vorgestellt

Darmstadt – Kranichstein und Eberstein-Süd heißen die sozialen Brennpunkte im hessischen Darmstadt. Seit nahezu zwei Jahren unterstützt das europäische Modellprogramm „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ Projekte in den beiden Stadtteilen. Der Internetdienst Echo Online berichtet am 24. Mai über eine Projektmesse, bei der die beteiligten Organisationen ihre Aktivitäten vorstellten. Dabei zeigte sich, dass vor allem Frauen und Mädchen die zahlreichen Anregungen des Programms nutzen. Fazit einer Sprachlehrerin: „Ihr Selbstbewusstsein wächst in wenigen Monaten.“


Ganztags

Villingen – Gute Erfahrungen hat der Caritasverband in der Schwarzwaldstadt Villingen mit der ganztägigen Betreuung von Schülerinnen und Schülern einer Grund- und Hauptschule gemacht. Rund die Hälfte der Jugendlichen sind Zugewanderte, überwiegend Aussiedler. Der Südkurier zitiert am 28. Mai eine Schulsozialarbeiterin: „Gerade an solchen Schulen ist es besonders wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur im Unterricht gut betreut werden, sondern auch am Nachmittag ihre Freizeit sinnvoll gestalten können.“ Jetzt werden ehrenamtlich tätige Helfer gesucht, um Betreuung und Freizeitangebot ausweiten zu können.


Zusammenarbeit

Berlin – Im Berliner Stadtteil Marzahn bietet die Thüringen-Gesamtschule neben Englisch auch Russisch als Fremdsprache an. Auf diese Weise wird es jugendlichen Aussiedlern erleichtert, den Weg zum Abitur zu schaffen. In einem Bericht der Tageszeitung (taz) vom 24. Mai heißt es, zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus Aussiedlerfamilien nähmen täglich lange Anfahrtswege in Kauf, um hier am Fremdsprachenunterricht teilzunehmen. In den naturwissenschaftlichen Fächern sind die jungen Leute aus Russland und Kasachstan dagegen weit besser als Gleichaltrige. Neben einer individuellen Betreuung der Schüler nimmt hier die Elternarbeit einen wichtigen Platz ein. Mütter und Väter geben ihre Kenntnisse in Handwerk, Haushalt und Sport weiter.


Rückfall

Landshut – Keine zwei Tage war ein 36-jähriger Spätaussiedler aus Kasachstan in Freiheit, da überfiel er betrunken einen Mann, verletzte ihn schwer und nahm ihm eine große Menge Bargeld ab. Nach einem Bericht der Passauer Neuen Presse vom 26. Mai erhielt er dafür jetzt sechs Jahre Haft. Bereits früher hatte er zahlreiche Einbrüche begangen und war zudem wegen Exhibitionismus belangt worden.


Kollegen

Leupoldsgrün - Im fränkischen Leupoldsgrün hat die Verkehrspolizei ein russisches Fahrzeug mit Anhänger überprüft, auf dem ein BMW transportiert wurde. Der Fahrer hatte allerdings keine Fahrerlaubnis für das Gespann. Die Frankenpost berichtet am 23. Mai, der 43-Jährige sei ein Polizist aus Russland gewesen.


Zu guter Letzt

Böblingen – Jörg Ehlers ist seit 23 Jahren Schwimmmeister im Freibad von Böblingen und ein gewissenhafter Mann. In all den Jahren hat es keinen Zwischenfall gegeben, bei dem ein Mensch zu Schaden gekommen wäre, obwohl ein Schwimmbad „prinzipbedingt“ immer auch Gefahren berge, sagt Ehlers. Der Zeitung Böblinger Bote (26. Mai) teilte der 42-Jährige jetzt mit, dass die Zeiten für den Schwimmmeister nicht gerade einfacher werden, und wartet mit einer erstaunlichen Erkenntnis auf: Bis zu 90 Prozent der Spätaussiedler unter den Schulkindern seien Nichtschwimmer


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