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22. bis 28. Dezember
„Russisch sprechender Verein“

Potsdam – Seit fünf Jahren besteht in Potsdam der Verein ‚Semljaki‘, und noch immer verfügt er nicht über eigene Räume, in denen die Mitglieder für kulturelle Veranstaltungen proben oder einfach sich treffen können, berichtet die »Märkische Allgemeine« am 22. Dezember. Für den diesjährigen Winterball habe ‚Semljaka‘ jedenfalls wieder den Treffpunkt Freizeit angemietet. Auf Russisch und Deutsch wurden die Gäste durch das Programm geführt, heißt es in der Zeitung. ‚Selmjaki‘, zu dessen Mitgliedern viele Spätaussiedler gehören, heißt zu deutsch Landsleute, erläutert ihre Vorsitzende Alice Keiler.

Der Verein wolle „aktive Integrationsarbeit“ leisten und den Einheimischen zeigen, dass Russen nicht nur Kalinka tanzen und Wodka trinken. „Wir sind kein russischer, sondern ein russisch sprechender Verein“, sagt sie der Zeitung. Neben räumlichen hätten sie auch ständig finanzielle Probleme. Unterstützt würden sie teilweise von der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft, der Fazit-Stiftung und einem Unternehmer, der auch Mitglied sei. Auftritte finanzierten sich über die Eintrittsgelder. Die Firma ‚Gazprom‘ habe eine Unterstützung mit dem Hinweis abgelehnt, ‚Semljaki‘ sei ein deutscher Verein und solle sich deshalb auch von deutschen Institutionen helfen lassen.


Weniger Beschwerden dank Nachtsport-Projekt

Lörrach – Es ist Freitagabend, und beim Nachtsport-Projekt in der Salzert-Turnhalle ist gerade ein Turnier angesagt, schreibt die »Badische Zeitung« am 22. Dezember. Zwei Mannschaften spielen gegeneinander Fußball; es geht um den Nachtsport-Wanderpokal. Diesmal sind 42 Jungen gekommen, normalerweise finden sich etwa 35 Sportler zwischen 14 und 18 Jahren in der Turnhalle in Lörrach ein, um zwischen 21 und 24 Uhr entweder Fuß- und Basketball zu spielen oder einfach nur Leute zu treffen, sagt Axel Brandt, der das Projekt betreut. Ein buntes Nationalitätengemisch komme da zusammen: neben einheimischen Jugendlichen auch russlanddeutsche, türkische oder polnische. „Sport fördert die Gemeinsamkeit“, meint der 15-jährige Ömer Sürmeci, einer von fünf Junior-Trainern im Projekt. „Wir sind lieber hier, als draußen Blödsinn zu machen.“ Das findet auch die Polizei gut, „bei der weniger Beschwerden eingehen, seit das Nachtsport-Projekt läuft“, heißt es in der Zeitung.


Den Arbeitgeber kann er sich aussuchen

Magdeburg – Die Ausbildung zum Flugsicherheits-Assistenten ist nicht einfach, berichtet die »Mitteldeutsche Zeitung« am 26. Dezember. Im Durchschnitt besteht nur jeder zweite Auszubildende nach 164 Stunden „Crashkurs“ die Abschlussprüfung. Einer der sechs Prüflinge, die dieser Tage im Konferenzraum des Landesverwaltungsamtes in Halle/Sachsen-Anhalt zum praktischen Test angetreten sind, ist Wladimir Kowal, schreibt das Blatt. Der Russlanddeutsche aus Nordkasachstan lebe seit 13 Jahren in Deutschland. Eigentlich sei Wladimir Sportlehrer, dürfe aber nicht arbeiten, weil ihm für eine Zulassung das zweite Unterrichtsfach fehle.

So habe er sich im Alter von 40 Jahren entschlossen, noch einmal etwas völlig anderes anzufangen. Die Ausbildung für den Flughafen hat er selbst organisiert, heißt es in dem Bericht – anders als die vielen Mitbewerber, die von der Arbeitsagentur „de facto zur Ausbildung gezwungen“ wurden und auch deshalb oft die Abschlussprüfung nicht bestehen. Wladimir Kowal ist an diesem Tag der Einzige, der den Test erfolgreich abschließt. Seinen Arbeitgeber wird er sich aussuchen können, heißt es weiter. Flugsicherheits-Assistenten sind derzeit sehr gesucht.


„Nachfrage ist nicht so groß“

Erkelenz – Seit Mitte November wird in Erkelenz ein Großteil des ehemaligen Übergangswohnheims für Aussiedler abgerissen. 15 Gebäude mit 104 Wohnungen verschwinden, Stück für Stück, schreibt die »Rheinische Post« am 27. Dezember. Vier Wohnblöcke blieben stehen und würden weiterhin als Wohnheim bereitgestellt, auch wenn sie zu großen Teilen leer stünden. „Die Nachfrage ist nicht so groß wie ursprünglich geplant“ zitiert das Blatt Ansgar Lurweg, Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz.


Die Sprache ist der Schlüssel

Melsungen – Über 420 Russlanddeutsche haben 2008 an den Kursen des ‚Vereins der gesellschaftlichen Bildung‘ in Melsungen teilgenommen, der sich speziell um Integration und Weiterbildung von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion kümmert, berichtet die »Hessische/Niedersächsische Allgemeine« am 26. Dezember. Seit vergangenem Sommer laufen beispielsweise zweisprachige Computerkurse in den Räumen des Jugendtreffs Haspel. Zudem gibt es Deutschkurse für Anfänger und Fortgeschrittene sowie Staatsbürgerkunde. Mitglieder des Vereins, der von der hessischen Landesregierung gefördert wird, haben nach Angaben der Vereinsvorsitzenden Evelyn Unrue über 3.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Sie selbst sei vor 16 Jahren aus Russland nach Deutschland gekommen und habe „die Erfahrung gesammelt, dass die Beherrschung der deutschen Sprache der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration ist“.
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