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14. bis 20. Juli

Höchste Ausbildungsquote bei Aussiedlerkindern

Frankfurt am Main – „Dreihundert Wörter sind nicht zu viel für das Leben im fremden Land“, betitelt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) am 14. Juli einen Beitrag über das vor einem Jahr geänderte Zuwanderungsgesetz, das von Migranten einen Deutschtest vor der Einreise fordert. Vor allem türkische Zuwanderer würden kaum Wert auf Bildung und Ausbildung legen, heißt es weiter. Zu viele von ihnen sprächen kein Deutsch, obwohl sie hier geboren seien; nur eine Minderheit sei in Ausbildung. „Während Aussiedlerkinder, fast alle im Ausland geboren, die höchste Ausbildungsquote aufweisen können, wird bei den mehrheitlich in Deutschland geborenen jungen Türken immer wieder die niedrigste festgestellt.“


Transsibirische Mode

Berlin – „Die Kollektion ist wie eine Reise“, erklärt die Modedesignerin Helena Ruff den mit mehreren Schichten Stoff behängten Kleiderständer, der sie mitten in ihrem Wohnzimmer in Berlin an die Transsibirische Eisenbahn denken lässt. Hier überlagern sich Schichten, Materialien und Muster, so wie sich zwischen Moskau, Sibirien und der Mongolei die Kulturen überlagern, schreibt die «tageszeitung» am 16. Juli. Die 32-jährige Absolventin der Kunsthochschule Weißensee hat mit ihrer transsibirischen Damenkollektion den ‚Innovationspreis textil + mode‘ des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie gewonnen. Als 17-Jährige kam Ruff mit ihrer Familie aus Kasachstan nach Deutschland. Seit fast 15 Jahren lebe sie nun hier mit ihrem deutschen Pass, sagt sie der Zeitung, „aber ich bin noch immer anders: Ich habe einen Akzent und ich trage meine Kindheit mit mir.“ Nach dem Realschulabschluss im bayerischen Coburg habe ihr ein Berufsberater empfohlen, doch einmal in der örtlichen Textilfabrik vorzusprechen. Sie ignorierte den Rat, machte das Abitur und bewarb sich bei Modeschulen in ganz Deutschland. Weißensee antwortete am schnellsten. Sie setzte sich in den Zug ins unbekannte Berlin, machte die Aufnahmeprüfung und wurde angenommen.


Gerüchte um den Spargelacker

Bemerode – Der Spargelacker in Bemerode – das sind 308 Wohnungen, in denen gut tausend Menschen leben, schreibt die «Hannoversche Allgemeine» am 17. Juli. Rund 40 Prozent der Bewohner des Neubaugebiets seien Zuwanderer. Dieser Tage feierten sie das 15-jährige Bestehen ihrer Siedlung mit einem Nachbarschaftsfest. In den ersten Jahren zogen vor allem Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion hier ein. Damals habe der Begriff ‚Klein-Moskau‘ die Runde gemacht, heißt es weiter in dem Blatt. Aus jenen Tagen stamme wohl auch der schlechte Ruf der Siedlung. Auch er kenne die Gerüchte um das Viertel, bestätigt Johann Schlegel aus Kasachstan. „Seit zwölf Jahren wohnen wir hier und haben nie Probleme gehabt.“ Inzwischen spielten sogar die Enkel auf dem kleinen Bolzplatz mitten im Quartier.


Gärtner-Karriere

Osnabrück – „Was ist der Unterschied zwischen Pflanzen im Kommunismus und Pflanzen in der Marktwirtschaft?“, fragt die «Neue Osnabrücker Zeitung» am 15. Juli. „Pflanzen sind Pflanzen“, antwortet Ljuba Müller. Die Russlanddeutsche, 1989 mit ihrer Familie aus Kasachstan nach Deutschland gekommen, arbeitet seit 1991 als Gemüse-Gärtnerin an der Fachhochschule in Haste. Trotz ihrer sowjetischen Ausbildung zur Ingenieurin für Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbau habe sie damals erst einmal die deutsche Gesellenprüfung für Gärtner machen müssen. Heute, so das Blatt, ist die 55-Jährige Vorarbeiterin.


Schüler diskutieren Vorurteile

Hünfeld – Wer sind die Russlanddeutschen, woher und warum kamen und kommen sie in die Bundesrepublik? Und was hat die Auswanderung der Deutschen nach Russland damit zu tun? Das waren Fragen, die im Hünfelder Wigbert-Gymnasium im Zusammenhang mit einer Wanderausstellung zum Thema ‚Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland‘ erörtert wurden, berichtet die «Fuldaer Zeitung» am 16. Juli. Anna Neubauer, die ehrenamtliche Sprecherin der Aussiedler in Hünfeld, stand den Schülern Rede und Antwort. Mit den Gymnasiasten seien Vorurteile wie „Die wollen nur Russisch reden und kapseln sich ab“ oder „Die neigen zur Gewalttätigkeit und sind häufig kriminell“ diskutiert worden. Nach Paragraph 116 des Grundgesetzes seien die Aussiedler und Spätaussiedler Deutsche, wohlgemerkt keine Ausländer und Asylbewerber, habe Ausstellungsleiter Jakob Fischer den Schülern mitgeteilt.


„Gute Chance, einen Job zu finden“

Hannover – Frauen sind in der Berufswelt immer noch benachteiligt, zitiert die «Hannoversche Allgemeine» am 16. Juli aus einer Studie der Bundesagentur für Arbeit, die dieser Tage in Hannover vorgestellt wurde. Die Arbeitsagenturen wollten weibliche Beschäftigte deshalb stärker fördern. Auch solche, die keinen Anspruch auf Leistungen hätten – vor allem Zugewanderte, heißt es weiter in dem Blatt. Eine von ihnen ist Olga Swart. Als Aussiedlerin kam die heute 29-Jährige 1992 aus Russland nach Deutschland, machte ihren Hauptschulabschluss und besuchte ein Fachgymnasium für Wirtschaft, bis 1999 das erste Kind zur Welt kam. Da brach sie die Schule ab. 2006, das jüngste Kind war vier Jahre alt, meldete sie sich arbeitslos. Nun werde sie nach einem Orientierungskurs und einem Praktikum zur Kauffrau umgeschult. „Eine gute Chance, einen Beruf zu lernen und einen Job zu finden“, so die Russlanddeutsche in der Zeitung.


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