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14. bis 20. August

Neues Zählverfahren bringt mehr Zuwanderer

Berlin – Knapp 14 Prozent der Berliner sind Ausländer. Die Zahl gibt allerdings kaum an, wie viele Bürger der Hauptstadt tatsächlich zugewandert sind bzw. aus Zuwandererfamilien stammen. Im jüngsten Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes sind erstmals Daten erhoben worden, die genau darüber Auskunft geben. Diese „vorläufigen, noch nicht veröffentlichten Zahlen“ werfen, wie der Berliner «Tagesspiegel» am 14. August berichtet, „ein ganz neues Licht auf die Migrationssituation“. Werden nämlich alle Zuwanderer, also auch die mit deutschem Pass, gezählt, dann leben in Berlin 23,45 Prozent Migranten. Bei den unter 18-Jährigen sind es sogar 40,7 Prozent. Die Unterscheidung Inländer/Ausländer, wie sie im Mikrozensusgesetz von 1996 festgeschrieben war, wurde der bundesdeutschen Realität längst nicht mehrgerecht. Sie hat die eingebürgerten Ausländer wie auch die zugereisten Aussiedler, die nach dem Grenzübertritt deutsche Staatsbürger sind, einfach ignoriert. Seit Anfang 2005 gibt es deshalb ein neues Zählverfahren, das den Statistischen Landesämtern nun erlaubt, nach der Herkunft zu fragen, schreibt die Zeitung.


Baptistische Aussiedlergruppen

Kierspe – Vor zwei Jahren hat das Diakonische Werk in der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Kierspe beim Bundesinnenministerium die finanzielle Förderung des Aussiedlerprojekts „Begegnung, Beschäftigung und Kommunikation in Kierspe“ beantragt. Nun kann es starten, meldet der «Westfälische Anzeiger» am 15. August. Bei einem Eigenanteil von 40.000 Euro übernimmt der Bund etwa 160.000 Euro. Nicht nur der kirchliche Träger, auch die Kommune selbst halten das Projekt für dringend nötig. Rund ein Sechstel der 18.000 Einwohner sind Spätaussiedler, und sie haben die städtische Infrastruktur stark verändert, schreibt die Zeitung. In manchen Wohngebieten sieht sich die einheimische Bevölkerung in der Minderheit. Das birgt nach Angaben des Diakonischen Werks ein hohes Konfliktpotential, zu dem auch der ausgeprägte Dogmatismus der zahlenmäßig besonders starken baptistischen Aussiedler-Gruppe beitrage. Ohne Intervention sei eine Integration dieser Gemeinde kaum möglich: „Es kommt zu Konflikten in Familien, Kindergarten und Schule.“ Um die Konflikte zwischen jungen Spätaussiedlern aus baptistischen Elternhäuser einerseits und einheimischer Kultur sowie Ausländern andererseits zu entschärfen, sollen im Rahmen des Projekts gemeinsame Feste, Gesprächskreise, Kursangebote, Müttertreffs und Anti-Gewalt-Trainings durchgeführt werden. Geplant sind auch Veranstaltungen zum geschichtlichen Hintergrund der Spätaussiedler.


Interkulturelle Woche in Rheinsberg

Neuruppin – Seit zehn Jahren veranstaltet der brandenburgische Landkreis Neuruppin eine Interkulturelle Woche, und in diesem Jahr ist erstmals auch Rheinsberg dabei, das immer wieder mit rechtsextremen Übergriffen auf Ausländer für Schlagzeilen sorgt. Dass die Kleinstadt an der Veranstaltung teilnimmt, ist aber „nicht das Verdienst des Rheinsberger Rathauses“, wie die Ausländerbeauftragte des Landkreises in der «Märkischen Allgemeinen» vom 15. August betont. Verantwortlich dafür sei stattdessen der Verein „Einsetzen statt Aussetzen“ (Esta). Die 19 Veranstaltungen der Interkulturellen Woche, die sich diesmal über fast einen ganzen Monat hinzieht, werden am 31. August im Übergangswohnheim für Spätaussiedler in Kyritz eröffnet. In Wittstock wird es eine russische Nacht geben.


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