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12. bis 18. Juni

Migrationsbericht: Zuwanderung nimmt ab

Berlin – Nicht nur die Zahl der zugereisten Spätaussiedler hat im vergangenen Jahr abgenommen und lag bei 35.000. Generell geht die Zuwanderung nach Deutschland deutlich zurück, schreibt die «Welt» am 15. Juni und beruft sich auf den gerade veröffentlichten Migrationsbericht 2005 der Bundesregierung. Im Jahr 2003 waren noch 76.000 und 2004 66.000 Visa für den Ehegatten- und Familiennachzug von Ausländern ausgestellt worden, die in der Bundesrepublik leben. Im vergangen Jahr sank diese Zahl ebenfalls, und zwar auf 53.000 Visa.


Aussiedler in Jena

Jena – Zu den hoffnungsvollen Menschen, die aus Russland nach Jena zogen, schreibt die «Ostthüringer Zeitung» am 11. Juni, gehört auch Elena Morozova. Vor acht Monaten konnte die 17-Jährige noch kein Wort deutsch, doch mittlerweile spricht sie die Sprache fast perfekt und bereitet sich auf das Abitur vor. Die Jugendliche gehört zu den schätzungsweise 1.200 russlanddeutschen Spätaussiedlern, die in Jena leben. Fast alle wohnten zunächst im Übergangswohnheim in Wenigenjena, das in diesen Tagen von 15 Jahren gegründet wurde. Seither lebten 1.800 Aussiedler hier, bevor sie eine eigene Wohnung fanden. Derzeit sind hier 50 Russlanddeutsche untergebracht – auch ein Indiz für den starken Rückgang der Aussiedlerzahlen, berichtet die Zeitung. Für die Zuwanderer sei am Anfang „alles sehr schwierig“, nicht nur das Ausfüllen verschiedener Anträge bei unterschiedlichen Behörden. Als problematisch erweise sich auch, dass Berufsabschlüsse, vor allem aber akademische Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt werden.


Zukunft ungewiss

Bad Säckingen – Er gehört zu den erfolgreichsten Integrationsprojekten des Bundesinnenministeriums (BMI) und ist sogar ausgezeichnet worden – der „mobile soziale Migrationsdienst“ im baden-württembergischen Landkreis Waldshut. Mit ihm betreut die in der Ukraine geborene Sozialpädagogin Natalia Douchenok jugendliche Aussiedler immer dort, wo sie häufig anzutreffen sind, zum Beispiel auf Schulhöfen, öffentlichen Plätzen oder in Klubs, und berät bei Alltagsproblemen. Mit rund 120 jungen Aussiedlern hat sie seit Gründung des mobilen Migrationsdienstes gearbeitet, berichtet die «Badische Zeitung» am 13. Juni, und sich zudem einmal wöchentlich mit 15 bis 20 Russlanddeutschen im Jugendhaus von Bad Säckingen getroffen, Freizeitaktivitäten geplant oder einfach diskutiert. Auf drei Jahre war das Projekt befristet. Mitte dieses Jahres läuft die Finanzierung durch das BMI aus.


Kulturverein ‚Aktion’

Helmstedt – Der Helmstedter Kulturverein „Aktion“ hat sich nach dreijähriger vom Bundesinnenministerium geförderter Projektphase Ende Mai in einen gemeinnützigen Verein umgewandelt, berichtet die «Braunschweiger Zeitung» am 15. Juni. Das Diakonische Werk, das das Modellprojekt von Anfang an begleitet hat, will weiterhin mitmachen. Die Vorsitzende Helena Saibel hofft, dass auch künftig Kurse angeboten werden können, die von Aussiedlern, Ausländern und Einheimischen gleichermaßen besucht werden und dem Erfahrungsaustausch, Erlernen von neuen Fertigkeiten und der Hilfe zur Selbsthilfe dienen. Der Integrationsgedanke, so die Zeitung, steht bei den Kursangeboten immer im Mittelpunkt.


Erfindungsreich

Landau/Dingolfing – Die Auseinandersetzungen um vermeintlich Aussiedler-kritische Äußerungen von Landrat Heinrich Trapp (SPD) entwickeln sich immer mehr zu einer Lokalposse. Jetzt ist der Kreisvorsitzende der Jungen Union ins Zwielicht geraten. Bernhard Kuttenhofer soll mit Äußerungen aus einer Vorstandssitzung, die gar nicht stattgefunden hat, Öl ins Feuer gegossen und den Streit zusätzlich angeheizt haben. Nach einem Bericht der «Passauer Neuen Presse» vom 14. Juni soll der Landrat bei der – nicht stattgefundenen - Veranstaltung heftig kritisiert worden sein. Mit seiner in der Süddeutschen Zeitung vorgetragenen Ansicht, manche Aussiedler seien nicht bereit zur Integration, habe er die Stadt Dingolfing verunglimpft. Das hatte im Mai zahlreiche Aussiedler auf den Plan gerufen, die  - unterstützt von der örtlichen Jungen Union – heftig gegen den Landrat zu Felde zogen. Ob die von Kuttenhofer erfundenen Zitate seinen Urheber politisch in Stolpern bringen, ist noch ungewiss.


Millionen-Betrug an Spätaussiedlern

Hildesheim – Erst vor dem Hildesheimer Landgericht hat der 31-jährige Angeklagte schließlich ein Geständnis abgelegt. Er gab zu, 8000 Anleger um 15 Millionen Euro betrogen zu haben, schreibt die «Süddeutsche Zeitung» am 17. Juni. Seine Opfer waren hauptsächlich Spätaussiedler. Ihnen hatte er die Beteiligung an einer der vielen Kommanditgesellschaften angeboten, die er gegründet hatte, und versprochen, 95 Prozent der Investitionen in sichere Finanzanlagen zu investieren. In Wirklichkeit hat er mit den eingesammelten Geldern größtenteils andere Provisionen bezahlt.


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