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12. bis 18. Februar

Vorschusslorbeeren

Ahrensburg – Glück im Unglück hatte der 21-jährige Ruslan Hoffmann. Seine Maurerlehre in Ahrensburg war bereits nach drei Monaten zu Ende, weil der Betriebsleiter ihn für ungeeignet hielt. Dann geriet der junge Spätaussiedler aus Omsk an die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein und erhielt ein Praktikumsplatz in einer Kfz-Werkstatt. Das so genannte einstiegsqualifizierende Jahr hat zum Ziel, später eine Ausbildung zu bekommen, bei der die Praktikumszeit angerechnet wird. Ruslan hat gute Chancen, und seine Arbeit macht ihm Freude. Doch die guten Zukunftsaussichten verdankt er nicht nur seinem Ehrgeiz allein. Das «Hamburger Abendblatt» zitiert am 16. Februar die Werkstattleiterin: „Wir haben mehrfach gute Erfahrungen mit Aussiedlern gemacht.“


Orte der Erinnerung

Berlin – Unter dem Titel „Das fremde Erbe“ haben Studenten der Technischen Universität in Berlin ein Projekt gestartet, das Orte in der Stadt dokumentiert, die für Zuwanderer von besonderer Bedeutung sind. Auch unter Spätaussiedlern haben sich die künftigen Regionalplaner umgetan und dabei von einem Denkmal erfahren, das an die schweren Jahre der Deportation erinnert. Der Erinnerungsstein ist auf dem Parkfriedhof im Stadtteil Marzahn errichtet worden. Nach einem Bericht der «Tageszeitung (taz)» ist das Projekt als Ausstellung in Berliner Kino ‚Babylon’ bis zum 25. Februar zu sehen.


Überfordert

Hamburg – Überhöhte Erwartungen der Eltern können Ursache dafür sein, dass junge Aussiedler in die Drogenabhängigkeit geraten. So geschehen bei der 23-jährigen Svetlana, über deren Schicksal «Die Welt» am 12. Februar berichtet. Als die junge Frau mit ihren Eltern von 15 Jahren aus Russland nach Hamburg kam, hatte der Vater bereits klare Vorstellungen von der Zukunft seiner Tochter. Doch Svetlana verlor immer mehr die Orientierung und kapitulierte schließlich vor den Erwartungen der Eltern. Von ähnlichen Erfahrungen hören die Mitarbeiter der Hamburger Initiative „Jugend hilft Jugend e.V.“ häufig. Und besonders oft sind es junge Leute aus Russland, die zu Drogen greifen, wenn der Alltag unüberwindliche Hürden vor ihnen aufbaut.


Vorbeugung

Bonn – „Junge Generation: 21. Jahrhundert“ heißt eine Initiative in Bonn, die jungen Aussiedlern helfen will, nicht in kriminelle Aktivitäten verwickelt zu werden. In der früheren Bundeshauptstadt hatten mehrere Personen im vergangenen Jahr eine Tat begangen, die ein Richter als „eins der schwersten Verbrechen der letzten Jahre in Bonn“ bezeichnet hatte. Mehrere junge Aussiedler hatten eine junge Frau schwer misshandelt. Nach einem Bericht des «Bonner Generalanzeigers» vom 13. Februar ist die Vorsitzende von ‚Junge Generation’ Elena Holan. Frau Holan war bis zu ihrer Ausreise nach Deutschland Kriminalbeamtin in Moskau.


Integrationslotsen

Fulda – Interessenten werden sich womöglich demnächst an der Hochschule Fulda zum ‚Integrationslotsen’ ausbilden lassen können. Nach einem Bericht der «Fuldaer Zeitung» vom 15. Februar sollen damit vor allem beruflich qualifizierte Zuwanderer angesprochen werden, die nicht in ihrem angestammten Beruf arbeiten können, weil ihre Ausbildung in Deutschland nicht formal anerkannt wird. Diese Empfehlung ist in einer Studie enthalten, die von Sozialwissenschaftlerinnen der Hochschule erarbeitet wurde. Ihr Rat: „Weniger auf die Defizite als auf die besonderen Fähigkeiten der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu sehen“. Sie hatten durch Befragungen in Fulda herausgefunden, dass viele Zuwanderer über eine hohe Qualifikation verfügen, die sich allerdings nicht in der beruflichen Tätigkeit zeige.


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