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11. bis 17. Dezember

Viele Aussiedler unter Hartz-IV-Empfängern

Hof – Wie fast überall in Bayern hat sich auch im fränkischen Hof die Situation auf dem Arbeitsmarkt entspannt. Sowohl die absolute Zahl an Arbeitslosen als auch die Arbeitslosen-Quote ist nach jüngsten Statistiken von Ende November deutlich zurückgegangen, berichtet die «Frankenpost» am 12. Dezember. Auffallend ist allerdings, dass der Anteil der Hartz-IV-Empfänger unter den Arbeitslosen gestiegen ist, und zwar von knapp 63 Prozent vor einem Jahr auf über 71 Prozent in diesem Jahr. Als Grund nannte die zuständige Stadtverwaltung „ein strukturelles Problem“: Industriearbeitsplätze seien überdurchschnittlich stark abgebaut worden. Gerade für ungelernte Ausländer und Aussiedler, von denen es in Hof sehr viele gebe, seien dadurch viele Jobs weggefallen. Um diese Gruppe dennoch wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, würden Integrationsmaßnahmen mit Sprachunterricht angeboten. Dank der guten Zusammenarbeit mit Bildungsträgern vor Ort sei eine stärkere individuelle Betreuung der Arbeitslosen möglich.


Mehr Migranten auf dem Gymnasium

Dresden – In Sachsen ist über die vergangenen Jahre hinweg die Zahl der Gymnasiasten unter den Schülern aus Zuwandererfamilien angestiegen. Im Schuljahr 2002/03 hatten noch 13 Prozent aller Aussiedler und Ausländer ein Gymnasium besucht, 2005/06 lag der Anteil bei 18 Prozent, schreibt die «Freie Presse» am 11. Dezember. Sachsen sei mit dieser Entwicklung auf dem richtigen Weg, zitiert die Zeitung Kultusminister Steffen Flath (CDU). Das Bundesland nimmt am Bund-Länder-Programm „Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ teil, das die sprachliche Bildung der Schüler verbessern hilft.


Suchtkranke erreichen

Lüneburg – Wer als Alkoholiker in der ehemaligen Sowjetunion auffiel, wurde oft zwangsweise in eine Entziehungsanstalt eingewiesen. Dies dürfte der Grund dafür sein, dass sich suchtkranke Zuwanderer aus Russland und anderen Nachfolgestaaten der UdSSR in Deutschland häufig einer Therapie entziehen, die sie mit Polizei und Unfreiheit verbinden, berichtet die «Landeszeitung für die Lüneburger Heide» am 12. Dezember. Um die Betroffenen dennoch zu erreichen, hat die Lüneburger Stiftung „Diakonie – Ich mache mit“ das Projekt „Sa Sdarowje“ (auf die Gesundheit) ins Leben gerufen. Mit vorbeugenden Informationsveranstaltungen, aber auch durch die Gründung von Selbsthilfegruppen sollen die knapp 10.000 Spätaussiedler, rund zehn Prozent der Bevölkerung in der Stadt und im Landkreis Lüneburg, angesprochen werden.


Vereinsamung

Torgelow – Vor zehn Jahren kam die heute 42-jährige Katarina S. als Aussiedlerin aus Russland in den Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Arbeit hat die gelernte Weberin in ihrer neuen Heimat nie gefunden, auch keinen Kontakt zu Nachbarn, berichtet der «Nordkurier» am 12. Dezember. Inzwischen verbringt sie fast jeden Tag in der Tagesstätte für psychisch Kranke in Torgelow. Hier treibt sie morgens mit den anderen Besuchern ein wenig Frühsport, dann geht der Tag vorbei mit Handarbeiten und Kochen, dazwischen eine Bewegungstherapie gegen die Schmerzen im Rücken, an denen sie seit einem Sturz aus dem Fenster leidet. „Vereinsamung“ nennen die Betreuer in der Tagesstätte die Krankheit der Russlanddeutschen. Hungern muss sie nicht mit der staatlichen Unterstützung, die sie bekommt, doch sie hat auch keinen Cent zuviel. Der Traum vom besseren Leben hat sich für sie nicht erfüllt. Und doch beklagt sie sich nicht. Ihr Sohn habe eine Ausbildung begonnen, erzählt sie der Zeitung lächelnd.


Integrationskurse schon im Durchgangslager Friedland

Friedland – Das niedersächsische Durchgangslager Friedland, erste Anlaufstelle für Aussiedler und jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, wird immer stärker zum Integrationszentrum für die neuen Zuwanderer. Nach Niedersachsen und Bayern will jetzt auch Rheinland-Pfalz die zugeteilten Aussiedler hier sechs Monate lang auf das Leben in Deutschland vorbereiten lassen, berichtet der «Norddeutsche Rundfunk» am 12. Dezember. Die Russlanddeutschen und jüdischen Zuwanderer sollen gleich nach Abschluss des Aufnahmeverfahrens in Friedland an den 630 Stunden umfassenden Integrationskursen teilnehmen. Das Durchgangslager hat, so der Sender, seit dem Rückgang der Aussiedlerzahlen genügend Kapazitäten frei.


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