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1. bis 7. Januar

Wiedersehensfeier

Herford – Viele russlanddeutsche Aussiedler im westfälischen Herford stammen aus vier Dörfern um Starizkoje im Gebiet Orenburg. Für Ende Juli ist ein Treffen in Herford geplant, zu dem ehemalige Bewohner dieser Dörfer, die in anderen Regionen Deutschlands leben, erwartet werden. Nach einem Bericht des «Vlothoer Anzeigers» vom 7. Januar rechnen die Veranstalter mit 700 Personen.


Friedland: Kaum noch Aussiedler

Friedland – Im Durchgangslager Friedland haben im vergangenen Jahr weniger als 8000 Aussiedler Aufnahme gefunden. Über zwei Drittel aller deutschstämmigen Zuwanderer und ihrer Familien stammten aus Russland, 28 Prozent aus Kasachstan. Das berichten die Tageszeitungen «Die Welt» und «Hamburger Abendblatt» am 2. Januar. Nach Darstellung des stellvertretenden Leiters Lorenz Große ist der drastische Rückgang von rund 75 Prozent im Vergleich zu 2005 „nicht eindeutig zu erklären“. Möglicherweise schreckten Meldungen über Arbeitslosigkeit in Deutschland und die Pflicht zur Deutschprüfung viele Menschen ab.


Drogenkonsum

München – Parallel zum Bundestrend ist im Bundesland Bayern im vergangenen Jahr die Zahl der Drogentoten zurückgegangen. 185 Personen sind durch Rauschgift zu Tode gekommen, der niedrigste Stand seit 16 Jahren. Nach einem Bericht des Internetdienstes «Brennessel» vom 2. Januar, der sich auf das Innenministerium in München bezieht, ist dagegen die Zahl der Aussiedler unter den Drogenopfern gestiegen: 26 Tote, davon 16 Personen aus Kasachstan. Der Anteil der Aussiedler an der Gesamtbevölkerung Bayerns liegt bei drei Prozent, daher ist der Anteil dieser Personengruppe an den Rauschgifttoten - 14,1 Prozent - enorm hoch.


Hungerstreik

Grafenau – Ein 52-jähriger Mann im bayerischen Grafenau ist zum Jahresende in den Hungerstreik getreten, weil er sein Bleiberecht als Aussiedler in Deutschlands durchsetzen will. Der aus Kasachstan stammende Walter Fass hält sich seit elf Jahren in Deutschland auf und war 1995 mit seiner Familie als Tourist eingereist, um die Mutter zu besuchen, die - als Aussiedlerin anerkannt – bereits in der Bundesrepublik lebte. Danach blieb er in Deutschland. Dieses Vergehen scheint in der Folgezeit zu einem Behördenwirrwarr geführt zu haben, das Fass inzwischen als Schikane und Herabsetzung empfindet. Nachdem seine befristete Arbeitserlaubnis Ende Dezember vergangenen Jahres abgelaufen war – so die «Passauer Neue Presse» vom 4. Januar - und eine Verlängerung erneut Probleme bereitete, entschloss er sich zum Hungerstreik.

Unterstützung erhält der Protestierende vom evangelischen Pfarrer aus Spiegelau, Julius Kasperowitsch, der mit der Feststellung zitiert wird: „Da wurde mit den Leuten böses Spiel von den zuständigen Stellen im Landratsamt getrieben.“ Auf Nachfrage bescheinigt Landrat Alexander Muthmann allerdings, Fass’ Arbeitserlaubnis sei inzwischen erteilt worden, auch sei man im Blick auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zuversichtlich. Doch das reicht dem Hungerstreikenden nicht, zumal ihm vor sieben Jahren bereits ein Aufnahmebescheid als Aussiedler zuerkannt worden war. Sein Pech: Der Richterspruch des Oberverwaltungsgerichts in Nordrhein-Westfalen wurde in Bayern nicht anerkannt, so dass er wieder mit leeren Händen dastand. Als Bedingung für eine Klärung der Lage verlangt das Landratsamt nicht nur ein Ende der Hungeraktion, sondern auch, dass Fass ausgerechnet bei der russischen Botschaft zunächst einen neuen Pass beantragt. Man darf gespannt sein, wie man dort auf das Begehren des aus Kasachstan Stammenden reagiert. Walter Fass hat angekündigt, seinen Hungerstreik vorerst fortzusetzen.


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