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Rückschau und Ausblicke

Die 11. Tage der russlanddeutschen Kultur in Berlin

Gleich an drei Orten fanden in diesem Jahr die ‚Tage der russlanddeutschen Kultur in Berlin’ statt. Zum 11. Mal hat die Landmannschaft der Deutschen aus Russland die Kulturtage ausgerichtet. Anders als in den vergangenen Jahren hat die Landesgruppe Berlin-Brandenburg diesmal auch Referenten aus anderen Bundesländern eingeladen und so das Themenspektrum beträchtlich erweitert.

Berlin, 24. Oktober 2007 – Zur Eröffnung am 15. Oktober sprach der Historiker Viktor Krieger aus Heidelberg über die Lage der Russlanddeutschen während der Sowjetzeit bis zum Beginn der Perestrojka. Im Mittelpunkt seines Vortrags stand das Problem des „erzwungenen Identitätswandels“ der russlanddeutschen Gemeinden in den Zeiten der Verfolgung und Diskriminierung.

Der Geschichte der Russlanddeutschen widmete sich auch ein Abend mit dem Schriftsteller und Verleger Waldemar Weber aus Augsburg. Weber – ehedem Dozent an der Gorki-Literatur-Hochschule in Moskau, später Gastprofessor in Österreich und an der Universität Passau - hatte an dem ersten Teil der Trilogie „Versöhnung über Grenzen“ mitgearbeitet. Die Videoproduktion von Rudolf Steiner – Auftraggeber ist das Bundesinnenministerium - zeichnet die Geschichte der Russlanddeutschen von den Zeiten Katharinas der Großen bis in die Neuzeit nach.

Besonderes Interesse fand nach Weber der letzte Teil der Trilogie in Russland, wo ein Fernsehsender die Produktion ausgestrahlt hat. Hier geht es um die Hoffnungen der Russlanddeutschen auf bessere Lebensbedingungen nach dem Tod Stalins im Jahr 1953. Zur Aktualisierung des Dreiteilers ist in diesem Jahr ein knapp 50-minütiges „Versöhnung über Grenzen-Spezial“ hinzugefügt worden, in dessen Mittelpunkt Integrationsgeschichten von Aussiedlern in Deutschland stehen.

Ein Abend der Begegnung mit russlanddeutscher Literatur stand am 18. Oktober an. Die ehemalige Journalistin aus Orenburg, Tatjana Löwen, las aus ihrer jüngsten Veröffentlichung „Der Regen ist schuld“, die 47 Erzählungen aus dem Leben alter Menschen versammelt. Frau Löwen, die im nordrhein-westfälischen Schloss Holte lebt, hat nach ihrer Ankunft in Deutschland eine Umschulung gemacht und ist heute hauptberuflich als Altenpflegerin tätig.

Der in Göttingen lebende Viktor Heinz, der bereits mehrer Bücher in Russland veröffentlicht hat ("Auf den Wogen der Jahrhunderte", "In der Sackgasse") und sich in Deutschland mit "Der brennende See" und "Zarte Radieschen" einen Namen gemacht hat, las aus einem noch unveröffentlichten Manuskript, das im nächstem Jahr in Waldemar Weber Verlag erschienen soll. Sein Thema: kuriose Sprachbilder und ihre Ursprünge.

Der Moderator Alexander Reiser aus Berlin schließlich trug eine neue Kurzgeschichte "Zu den Migrantenprivilegien" vor. Der Autor hat in der Vergangenheit immer wieder in amüsanten Beobachtungen des Alltags von Aussiedlern Einheimischen und Zugewanderten den Spiegel vorgehalten.

 
Links zum Thema
- Produzent von „Versöhnung über Grenzen“
- weitere Informationen zu "Versöhnung über Grenzen"
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