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Auf den Spuren von Humboldt

Das Goethe-Institut kommt nach Sibirien
Auf den Spuren von Humboldt Eröffnung des Gründungsbüros in Nowosibirsk
Foto: Goethe-Institut

Noch ist es nur ein Gründungsbüro, doch bald soll ein endgültiger Platz für das neue Goethe-Institut in Nowosibirsk gefunden sein. Die Eröffnung am 13. März war auch Anlass für ein aufwendiges Festival – ‚sibSTANCIJA‘. Die Einrichtung will sich vor allem dem Kulturaustausch zwischen Sibirien und Deutschland widmen.

Nowosibirsk, im März 2009 – „Sibirien ist für uns ein idealer Ort der Begegnung. Es ist Schmelztiegel für viele Völker der Russischen Föderation. Auch ein großer Teil der Russlanddeutschen ist hier heimisch geworden. Die Menschen sind gastfreundlich und offen.“ Mit diesem Grußwort begleitete der deutsche Botschafter in Russland, Walter Jürgen Schmid, am 13. März die Eröffnungsfeier zum neuen Goethe-Institut in Nowosibirsk. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, war aus München in die sibirische Metropole gereist, um an der Eröffnung teilzunehmen.

Er erinnerte daran, dass Sibirien „schon immer eine große Faszination“ auf Deutschland ausgeübt habe. „Vor 180 Jahren durchquerte bereits Alexander von Humboldt auf Einladung von Zar Nikolaus I. die Weite und Einsamkeit dieser Region“, sagte Lehmann. Unter den Gästen zur Eröffnung war auch der Gouverneur der Region Nowosibirsk, Viktor Aleksandrowitsch Tolokonskij. „Heute sind es die großen Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund der Bodenschätze, die Sibirien in den Fokus rücken.“

Noch ist das Institut aber auf der Suche nach einem angemessenen Domizil. Das relativ kleine Eröffnungsbüro in der Nähe des Opernhauses ist nur ein vorübergehendes Quartier, das sich anbot, nachdem im Herbst 2008 doch noch die Zustimmung der russischen Seite zur Eröffnung des Büros kam. Kulturpolitische Hürden waren zu überwinden, vertraute Klaus-Dieter Lehmann dieser Tage der Deutschen Welle an: „Nach einer Offenheit in den neunziger Jahren gab es später zunehmend Vorbehalte." Schließlich habe sogar „Funkstille“ geherrscht. Im kommenden Jahr sollen im dann kompletten Goethe-Institut 10 bis 15 Mitarbeiter tätig sein.

Neben Moskau und St. Petersburg ist Nowosibirsk nun das dritte Standbein des Goethe-Instituts in Russland. Es wird die deutschen Lesesäle, Kulturgesellschaften und Sprachlernzentren koordinieren, die zum Teil seit mehreren Jahren schon in Sibirien tätig sind. Den kulturellen Rahmen zur Eröffnung des neuen Hauses bildet das Festival ‚sibSTANCIJA 09‘, das noch bis zum 10. April Ausschnitte zeitgenössischer deutscher Kultur präsentieren wird. Überhaupt wird sich die Einrichtung in Nowosibirsk eigenen Angaben nach durch Ausstellungen, Konzerte, Künstlerresidenzen und Austauschprogrammen vor allem dem Kulturaustausch zwischen Deutschland, Sibirien und dem Osten Russlands widmen.

„Wir möchten mehr deutsche Künstler nach Sibirien holen und versuchen, dass die Leute auch längere Zeit hier vor Ort sind“, sagte die Leiterin des Gründungsbüros in Nowosibirsk, Julia Hanske, in einem Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Mit dem Projekt ‚Sibirische Schulen‘ wolle sie auch versuchen, den Deutschunterricht außerhalb der Universitäten zu verbessern, um das Interesse an der deutschen Sprache zu erhalten. Die Sinologin hat bereits am Goethe-Institut in Moskau und zuletzt in Peking gearbeitet.
Julia Hanske



Kontakt:
Gründungsbüro des Goethe-Instituts Nowosibirsk
uliza Mitchurina 3
630099 Nowosibirsk
Tel. +7 383 3621474
E-Mail: info@nowosibirsk.goethe.org

Leiterin des Gründungsbüros: Julia Hanske
E-Mail: il@nowosibirsk.goethe.org
 
Links zum Thema
- Kulturfestival sibSTANCIJA 09
- Totschka-Treff

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Schwerpunkt der jüngsten Ausgabe von „Goethe-Institut. Reportagen Bilder Gespräche“ ist das Thema „Goethe in Sibrien“. Der Historiker Karl Schlögel macht sich darin Gedanken über „deutsch-russische Annäherungen“.


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