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Sammelband Bilanz der Aussiedlerpolitik

Konferenzbericht erscheint Ende Januar

Zu der Fachtagung, die sich im September vergangenen Jahres der Bilanz von zwei Jahrzehnten deutscher Aussiedlerpolitik gewidmet hat, wird demnächst ein Sammelband aller Vorträge und Beiträge erscheinen. Vor 20 Jahren war das Amt des Aussiedlerbeauftragten geschaffen worden. Das Jubiläum bot Anlass, die Situation der vor Ort gebliebenen deutschen Minderheiten, der Spätaussiedler und der vier nationalen Minderheiten in Deutschland auf einer internationalen Tagung in Berlin zu betrachten. Es ging auch darum, die geleistete Arbeit zu bilanzieren und zugleich Perspektiven und künftige Aufgaben zu diskutieren.

Berlin, im Januar 2009 – Außer den Ansprachen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundesinnenminster Dr. Wolfgang Schäuble sind Referate von Politikern, Wissenschaftlern und anderen Fachleuten, insbesondere von Vertretern der deutschen Minderheiten, sowie eine Reihe von Diskussionsbeiträgen enthalten. Der Tagungsband wird voraussichtlich Ende Januar erscheinen.

Im Vorwort der Herausgeber heißt es dazu: „In Europa mussten während  des 20. Jahrhunderts Millionen von Menschen ihre oft über Generationen vertrauten Wohnorte verlassen, als Flüchtlinge vor Kriegsereignissen oder Opfer von Vertreibungen, Zwangsaussiedlungen und Umsiedlungen. Die meisten dieser Bevölkerungsbewegungen waren eine direkte oder indirekte Folge des vom nationalsozialistischen Deutschland verbrecherisch begonnenen und geführten Zweiten Weltkriegs.

In den Zeiten des Kalten Krieges verschlechterten sich die Lebensbedingungen der deutschen Minderheiten in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa. Außer unter der sozialistischen Mangelwirtschaft mussten sie auch darunter leiden, dass sie ihre deutsche Sprache und Kultur nicht pflegen und weiterentwickeln durften – sie gehörten zu denen, die die Kriegsfolgen am längsten spüren mussten. Seit 1949 sind fast 4.5 Millionen Aussiedler und Spätaussiedler nach Deutschland gekommen.

Für die im östlichen Europa gebliebenen deutschen Minderheiten ebenso wie für die zu uns gekommenen Aussiedler trägt die Bundesrepublik Deutschland eine Mitverantwortung. Deshalb richtete die Bundesregierung im Jahr 1988 das Amt eines Beauftragten für Aussiedlerfragen ein. Der Aussiedlerbeauftragte wurde zum zentralen Ansprechpartner für die Anliegen all dieser Menschen.

In Deutschland leben vier anerkannte nationale Minderheiten – Dänen, Friesen, Sorben, Sinti und Roma -, die seit Jahrhunderten die Kultur und Geschichte ihrer Heimat mit gestalten. Auch die Erhaltung ihrer Eigenart und kulturellen Identität ist ein wichtiges staatliches Anliegen. Deshalb wurde das Amt des Aussiedlerbeauftragten im Jahr 2002 um die Zuständigkeit für diese vier Minderheiten erweitert.“


Aussiedler- und Minderheitenpolitik in Deutschland
Bilanz und Perspektiven
Herausgegeben von Christoph Bergner und Matthias Weber
Schriften des Bundesinstituts für Kultur
und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
Band 38
München (Oldenbourg Verlag) 2009
ISBN 978-3-486-59017-3
 
Mehr zum Thema bei ORNIS
- Bericht zur Fachtagung im September 2008

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