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Abstrakt auf großen Flächen

Ingo Thalmann stellt seine Werke in Wolgograd aus
Abstrakt auf großen Flächen Ingo Thalmann: Kreuzabnahme IV

Seit über 20 Jahren verbindet sie eine Freundschaft – den deutschen Maler Ingo Thalmann und den russischen Bildhauer Leontij Ozernikow. Demnächst stellen beide Künstler gemeinsam ihre Werke in Wolgograd aus.

Tostedt, im November 2010 - „Es geht um die Anregung der inneren Aktivität des Betrachters!“ So beschreibt der Maler Ingo Thalmann seine Motivation für die abstrakte Malerei. Auf den ersten Blick sieht der Betrachter sehr große Bilder in starken Farben – bei jedem weiteren Blick auf die Werke des 67-Jährigen eröffnen sich neue Bilder, neue Details; feinste Konturen beschreiben häufig christliche Themen oder öffnen Blicke in die Mythologie. Nichts ist zufällig, Ingo Thalmann plant jedes Bild vorab genau, skizziert, teilt ein. Riesige Flächen, die er filigran mit einem Millimeterpinsel bearbeitet.

Den Künstler zeichnet eine strukturierte Herangehensweise aus, die den Philosophen und Maler mit dem Physik- und Mathematiklehrer verbindet, der Thalmann bis zum vergangenen Sommer gewesen ist.
Viel Raum für Interpretation - doch erst einmal soll der Betrachter sich selbst ein Bild machen.  Foto: Stefanie Lurz

Mit zehn Jahren erhielt er seinen ersten Malunterricht, seitdem bestimmt die Kunst sein Leben. Seit 1966 stellt Thalmann seine Werke aus: in zahlreichen deutschen Städten, aber auch in New York, Riga, Moskau, Paris und Neapel.

1980 malte er die Altarwand in der Kirche von Handeloh in der Lüneburger Heide aus, sechs Jahre später auch einen Raum im Moskauer Museum für Kosmologie. Seither pflegt der siebenfache Vater enge Kontakte nach Russland. Kurz nach der Wende reiste er nach Moskau und eröffnete dort seine erste  Ausstellung. Später kam eine Gruppe russischer Künstler zum Gegenbesuch in seinen Wohnort Kampen in der Nordheide zu Thalmanns Atelierfest.

Foto: Stefanie Lurz
Hier lernte er Leontij Ozernikow kennen, jenen namhaften Moskauer Bildhauer, dessen Bezüge zur Kunstgeschichte und Mythologie gut zu den Werken Ingo Thalmanns passen. Seither verbindet die beiden Männer eine enge Freundschaft, die mittlerweile auch ohne Dolmetscher auskommt. „Wir haben unsere eigene Sprache durch unsere Begegnungen gefunden“ sagt Thalmann.

Diese Freundschaft hat die beiden Künstler auch veranlasst, noch in diesem Jahr eine gemeinsame Ausstellung ihrer Arbeiten zu planen. Das Wolgograder Museum für Darstellende Kunst begeht sein 50-jähriges Bestehen und zu diesem Anlass werden Thalmann und Ozernikow ihre Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren. Die Ausstellungseröffnung ist am 24. November.

Zwölf Bilder mit einer Fläche von rund 50 Quadratmetern werden demnächst gemeinsam mit dem Künstler den Weg nach Wolgograd antreten.

Ingo Thalmann freut sich auf die Reise: „Man wird als Mensch empfangen, bei außergewöhnlicher Gastfreundschaft“, sagt er und fügt hinzu: „Solange man den Menschen auch zuhört!“ (Stefanie Lurz)

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