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Dimis Irrweg

„Mondlandung“: ein Film für junge Aussiedler
Dimis Irrweg Dimi im Film "Mondlandung"

Stuttgart (ORNIS) - Das Bundesland Baden-Württemberg im Süden Deutschlands hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Spätaussiedler aus Russland und Kasachstan aufgenommen. Vielen gelingt es schnell, sich im Alltag zurecht zu finden, manche tun sich schwer – unter ihnen vor allem Jugendliche. Einen eher ungewöhnlichen Weg zur Förderung der Integration junger Menschen ist das baden-württembergische Innenministerium gegangen und hat einen Spielfilm in Auftrag gegeben, der den beziehungsreichen Titel „Mondlandung“ trägt.

Die Brüder Juri und Dimi Käfer, 20 und 17 Jahre alt, sind mit ihrer Familie aus einer Kleinstadt in Kasachstan nach Deutschland ausgewandert. Mit Mutter und Großmutter leben sie in einem Wohnheim, wo Aussiedler üblicherweise nach ihrer Ankunft zunächst untergebracht werden. Juri hat Glück, er findet eine Arbeit und liebt Ludmila, seine neue Freundin. Dimi gerät in eine Clique von Gleichaltrigen, mit denen er meist untätig herumlungert. Sein bester Freund wird der Alkohol, und schließlich handelt er mit Drogen.

Juri kümmert sich um seinen jüngeren Bruder, verliert aber immer mehr den Kontakt zu ihm. Als er eines Abends in der Diskothek Dimis Drogenlieferanten zur Rede stellt, wird er brutal zusammengeschlagen. Erst jetzt begreift Dimi, wie es um ihn steht. Er versucht, seinem Bruder zu Hilfe zu eilen und wird angeschossen. Er überlebt und ist geläutert – sein Weg in die Kriminalität ist zu Ende.

„Mondlandung“ heißt der jüngste Film des Autors und Regisseurs Till Endemann, für den er einen illustren Kreis von Förderern zusammengestellt hat. Auftraggeber ist das Innenministerium in Stuttgart, Koproduzent die Filmakademie Baden-Württemberg, und mit von der Partie ist die Polizeidirektion der Stadt Waiblingen, die fachlichen Rat erteilte. In dem knapp 90-minütigen Streifen zieht Endemann alle Register, um die Emotionen seiner Zuschauer zu treffen und dennoch eine realistische und glaubwürdige Geschichte zu erzählen.

Einer der Hauptdarsteller ist Radik Golovkov, der die Schauspielschule am Drama-Theater im russischen Kirov absolviert hat und seit 1995 in Deutschland lebt. Der Spielfilm, der in russischer Sprache gedreht wurde und deutsche Untertitel trägt, soll jungen Spätaussiedlern in Wohnheimen und bei Sprachkursen gezeigt werden. Das Innenministerium hat ein Begleitheft zum Film herausgegeben, das didaktische Ratschläge und Diskussionsempfehlungen enthält. (© ORNIS, 16. Oktober 2004)


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