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Das „sibirische Athen“ präsentiert sich in Berlin

Gebiet Tomsk setzt auf Bildung und Wissenschaft
Das „sibirische Athen“ präsentiert sich in Berlin Motto der Kooperations - veranstaltung in Berlin
Foto: ORNIS

Berlin (ORNIS) - Um ein stärkeres Engagement deutscher Unternehmen wirbt eine hochrangige Delegation aus dem Gebiet Tomsk in Berlin. Tomsk bietet nach Darstellung von Gouverneur Viktor Kress bessere Möglichkeiten zur wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beteiligung als manch anderes Gebiet in Russland. In der Wachstumsregion leben 13.000 Angehörige der deutschen Minderheit.

Wenige Tage vor Beginn der Hannover-Messe hat sich das westsibirische Gebiet Tomsk in Berlin vorgestellt. Die rohstoffreiche Region ist zugleich einer der wichtigste Wissenschaftsstandorte Russlands. Über 40 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung präsentierten die aufstrebende Region am 8. April bei einer deutsch-sibirischen Kopperationsveranstaltung, die von der Arbeitsgemeinschaft „Brücke Osteuropa“ unterstützt wurde. Russland ist in diesem Jahr Partnerland der weltgrößten Industriemesse in Hannover. Unter den rund 150 russischen Firmen sind zahlreiche Unternehmen aus der Region Tomsk vertreten.

In seiner Einführung betonte Gouverneur Viktor Kress, Tomsk zähle zu den zehn wichtigsten Wachstumsregionen Russlands. Enorme Vorkommen an Bodenschätzen sowie eine Fülle von Wissenschaftsbetrieben erklären das Motto, das die Veranstalter dem Treffen gegeben haben: „Tomsk – intellektuelle Insel im Ozean der Ressourcen“. Die Gebietshauptstadt, die im vergangenen Jahr ihr 400. Gründungsjubiläum begangen hat, zählt allein sechs staatliche Universitäten und rund 150 Wissenschaftsinstitutionen. Die Bildungsbetriebe prägen das Stadtbild von Tomsk: nahezu jeder fünfte Einwohner der Halbmillionenstadt ist Student. So hat sich für Tomsk auch der Beiname „das sibirische Athen“ eingebürgert. Forscher melden alljährlich rund 500 Erfindungen und technische Entwicklungen zum Patent an.

Die historisch weit zurückreichenden Beziehungen zwischen Tomsk und Deutschland gründen sich vor allem auf die Tätigkeit deutscher Wissenschaftler an den Hochschulen der Stadt. Aber auch in der Politik haben Deutsche ihre Spuren hinterlassen. Acht von 29 Gouverneuren seien deutscher Herkunft gewesen, sagte Kress. Der Gouverneur, der im September 2003 mit großer Mehrheit im Amt bestätigt wurde, muss es wissen: er entstammt selbst einer russlanddeutschen Familie. Unter den rund eine Million Menschen im Gebiet Tomsk leben nach Kress` Angaben 13.000 Deutschstämmige. Neben zahlreichen Begegnungsstätten konzentrieren sich die Aktivitäten der Minderheit – Sprachausbildung, berufliche Fortbildung, Kultur- und Jugendarbeit - auf das Russisch-Deutsche Haus, das im März 1996 eröffnet wurde.

Das Wirtschaftswachstum der Region liegt nach Kress` Angaben derzeit bei rund 13 Prozent jährlich. Devisenbringer sind Energieunternehmen und die Brennstoffindustrie. Im Gebiet Tomsk lagert über die Hälfte der russischen Eisenerzvorkommen, die bislang kaum erschlossen sind. Ein Ziel der Berliner Kooperationsveranstaltung war auch, das Gebiet Tomsk als Investitionsstandort anzubieten. Wirtschaftsexperten bestätigen, dass erst im vergangenen Jahr die Investititionsrisiken in der Region erneut zurückgegangen sind. Sie sehen vor allem in Gouverneur Kress einen Garanten für ein positives Investitionsklima. Doch obwohl Deutschland Russlands wichtigster Handelspartner ist, liegt es bei Direktinvestitionen gerade an vierter Stelle. Das wirkt sich auch auf die Region Tomsk aus. (© ORNIS, 9. April 2005)


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